Mölln (pm). Das Gildejahr 2018, in dem das 25-jährige Bestehen der Gilde gefeiert wird, verlief und verläuft trotz des bekannt „holperigen“, aber dennoch gelungenen Jubiläumsfestes, erfolgreich. Die Jahreshauptversammlung war mit 31 Mitgliedern wie immer gut besucht und wurde zügig abgearbeitet.
Neben der Wiederwahl des ersten Vorsitzenden und Änderungen bei den Positionen der Beisitzer waren natürlich der Kassenbericht und der Haushaltsplan wichtige Themen. Die Finanzsituation der Gilde kann als erfreulich bezeichnet werden, die es der Gilde weiterhin ermöglicht, ihrem Zweck der Förderung und Verbreitung des Gedankengutes des volkstümlichen Schalksnarren Till Eulenspiegel weiterhin tätig zu werden.
Ein Höhepunkt aber war die Wahl des leider zu früh verstorbenen Mario Schäfer zum Ehrenmitglied. Mario, Gründungsmitglied der
Gilde und langjähriger Till-Darsteller der Stadt Mölln, wurde wegen seiner Verdienste um die Gilde posthum einstimmig diese Ehre zuteil.
Über die Ehrenpreisverleihung im Rathaus und die Rosentaufe ist bereits ausführlich in der Presse berichtet worden. Dass die Gilde auch in der Öffentlichkeit nicht an Attraktivität verloren hat, zeigt die Taufe von sechs neuen Mitgliedern.
Bei den Eulenspiegel-Festspielen zeigten sich die Gildeschwestern und -brüder erstmalig mit dem neuen Erkennungszeichen: einem got-grünen breiten Schal und wurden von vielen Besuchern darauf angesprochen.
Ein weiterer Höhepunkt aber war die schon traditionelle Busreise „Auf Eulenspiegels Spuren“, auf der Orte besucht werden, die durch Tills Streiche bekannt sind. In diesem Jahr führte sie für vier Tage nach Sachsen-Anhalt in die Weltkulturerbestadt Quedlinburg am Harz.
Gleich nach der Ankunft wurden den Möllnern in einer Stadtführung durch Thomas Loch, den Quedlinburger Till Eulenspiegel, die Sehenswürdigkeiten der fast 1.100 Jahre alten Stadt gezeigt, darunter die Altstadt mit Rathaus und Marktkirche. Beeindruckend war der Domschatz in der Krypta der Stiftskirche St. Servatius.
Berühmt ist der Harz auch für seine Hexen, die auch heute noch vielfach ihr Unwesen und viel Schabernack treiben. Was lag also näher, diesen charmanten Damen einen Besuch abzustatten. In Thale im Bodetal wurden die Teilnehmer bei einer Hexenführung mit den Ritualen und Gepflogenheiten bekannt gemacht und fuhren nach einem Vespermahl mit einer Kabinenseilbahn zum bekannten Hexentanzplatz hinauf. Nicht bekannt ist, ob sich ein Gildemitglied dabei einen Hexenschuss eingefangen hat. Großen Anklang fand eine Floßfahrt (mit Musik) auf der Bode von einer Talsperre zur anderen – Natur pur.
Am vierten Tag wurde die Rückfahrt nach Mölln in der Stadt Bernburg/Saale unterbrochen. Auch hier hatte Till seinen Schabernack getrieben, als er als Turmbläser des Grafen von Anhalt ständig falsche Signale blies. Die Reisegruppe hatte sich hier von Till, der als bewegliche Figur hoch oben im „Eulenspiegelturm“ sitzt, verabschiedet.
Wieder zurück in der Heimat, veranstaltete die Gilde das beliebte Grillfest im Anglerheim am Ziegelsee. Bei leckerem Grillgut, Salaten und Flüssigem wurde noch viel über die gelungene Reise in den Harz geplaudert.
Die Vorschau für den Rest des Jahres
Eine feste Einrichtung ist weiterhin der Gildestammtisch im Hotel „Waldlust“ in Mölln, der an jedem dritten Dienstag im Monat stattfindet. Beginn ist jeweils 19.30 Uhr, Gäste und Interessierte sind stets herzlich willkommen.
Am Dienstag, 20. November 2018, wird der Stadt-Archivar Christian Lopau während des Stammtisches einen Vortrag über alle bisherigen Eulenspiegel-Darsteller der Stadt Mölln halten.
Mit dem traditionellen Grünkohlessen in der „Waldlust“ am 1. Dezember, um 18 Uhr, endet das Gilde-Jubiläumsjahr.