Herzogtum Lauenburg (pm). Für den Wappenvogel des NABU, den Weißstorch, kann das ablaufende Jahr als zufriedenstellende Brutsaison bezeichnet werden. Dieses Jahr traf mal wieder der erste Storch in Nusse ein, dann folgte der nächste in Berkenthin und der dritte in Krüzen. Insgesamt gesehen kamen die Vögel zu sehr unterschiedlichen Zeiten aus ihren Winterquartieren zurück, der letzte am 20. April.
In Langenlehsten fand eine Horstneubesetzung statt, es wurden erfolgreich zwei Junge aufgezogen. Aus Breitenfelde wurden die ersten drei Jungen als verendet gemeldet und in Wieshoop wurden vier Eier aus dem Nest geworfen. Ein verletzter Jungstorch wurde in Walksfelde eingefangen und zur weiteren Aufzucht nach Eekholt gebracht. Aus Sahms wurden insgesamt zwei verletzte Altvögel gemeldet.
In Schweden beringte Störche hielten sich kurz in Güster und Schulendorf auf – leider stehen die Ergebnisse der Ablesungen noch aus. In diesem Jahr sind viele der Störche bereits Ende Juli in den Süden gestartet, es wurden sogar Abflüge als Familienverband beobachtet.
Anfang Februar wurden einige Hilfsmaßnahmen durchgeführt. So erfolgten Neuaufsetzungen von Plattformen in Langenlehsten, Lauenburg sowie in Anker, wo das Nest abzustürzen drohte. In Lauenburg hatten Störche schon mehrmals auf dem Schornstein des Betonwerkes ein Nest aufgebaut und gebrütet. Um eine bessere Neststabilität zu erreichen, wurde mit Unterstützung der Lauenburger Feuerwehr eine Plattform aufgesetzt und befestigt. Diese Aktion konnte im letzten Jahr nicht durchgeführt werden, da die Bühne des angemieteten Hubwagens längenmäßig nicht ausreichte. In Alt-Mölln, Bälau, Horst, Kehrsen, Kittlitz, Klinkrade, Krummesse, Labenz und Schmilau wurden die Nester je nach Bedarf verkleinert und gereinigt. Diese Nester sind auch mit Füllmaterial für die neue Brutsaison ausgestattet worden.
Bedingt durch die Trockenheit des Sommers konnten bereits im August Rückschnitte der Nester in Koberg und Hamfelde durchgeführt werden. Allerdings mußte die Arbeit in Hamfelde abgebrochen werden, da mitten im Storchennest ein Wespennest die Weiterarbeit verhinderte. Für den kommenden Winter sind bereits wieder mehrere Hilfsmaßnahmen eingeplant. Nach Möglichkeit werden die Arbeiten noch in diesem Herbst fortgesetzt, spätestens im nächsten Frühjahr.
Es sind nunmehr im Kreis Herzogtum Lauenburg 166 Nester jeglicher Art bekannt, von denen in diesem Jahr 56 angenommen und genutzt wurden. In Gülzow wurden vier Jungstörche aufgezogen; des weiteren 7×1-er, 14 x 2-er und 12 x 3-er Gelege. So brüteten acht Paare mehr als im Vorjahr, so dass insgesamt 35 Brutpaare erfolgreich 75 (2017 – 74) Jungtiere aufzogen. Sieben Paare hatten keinen Bruterfolg. Im Tierpark Krüzen sind zwei Junge aufgewachsen, als fütterungsabhängige Zootiere finden sie keinen Eingang in die Statistik.
Die Storchenbetreuer des NABU Mölln bedanken sich für die Rücksendung der bei den Nestbesitzern verteilten Erfassungsbögen und freuen sich weiterhin über jegliche Meldungen aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg zum Thema Weißstorch.
Da der Weißstorch unter das Artenschutzrecht fällt, werden die auflaufenden Daten gesammelt und am Ende der Storchensaison an das Michael-Otto-Institut im NABU in Bergenhusen gemeldet, wo sie nicht nur Schleswig-Holstein weit, sondern auch bundes- und alle 10 Jahre sogar weltweit ausgewertet werden.
Der NABU Mölln bedankt sich auf diesem Wege ganz herzlich bei allen Storchennestbesitzern, bei Privatleuten, Firmen und Feuerwehren des Kreises. Ein ausdrücklicher Dank gilt der Firma Manske Baumaschinen, Breitenfelde, für ihre freundliche Unterstützung der Schutzbemühungen.