Büchen/Lauenburg (pm). Mit Kartoffeln, Ventilen oder Berufsbekleidung an die Spitze – auf seiner Sommertour durch den Kreis Herzogtum Lauenburg besuchte Lars Schöning, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck, drei Unternehmen, die in ihren Branchen top sind: die Heilmann AG und die GEA Tuchenhagen GmbH in Büchen sowie die MEWA Textil-Service AG & Co in Lauenburg. „Die Innovationsfähigkeit und die Geschäftsmodelle der Unternehmen sind beeindruckend. Mit ihren Investitionen bekennen sich die drei Betriebe deutlich zu ihren Standorten und damit zur Region“, betonte Schöning. „Alle drei belegen einmal mehr, dass der Produktionsstandort Deutschland überhaupt nicht in Gefahr ist.“
Die Heilmann AG ist auf den Handel und die Weiterverarbeitung von Kartoffeln und Zwiebeln spezialisiert. Das Unternehmen hat Niederlassungen in ganz Deutschland. Abnehmer sind vorwiegend der Lebensmitteleinzelhandel und die Gastronomie. „Kartoffeln aus Leidenschaft – das ist unser Wahlspruch seit 1922“, sagt der Vorstandsvorsitzende Carsten Heilmann, der das Unternehmen in der dritten Generation führt. Das Unternehmen hat 70 eigene Lkw, um die Kartoffeln zu den Kunden zu bringen. „Noch finden wir genügend Fahrer. Wir beschäftigen einen Fahrlehrer, der unsere Nachwuchskräfte ausbildet“, so Heilmann.
Zudem hat er ein Team von Programmierern, das die Produktionsabläufe per Computer steuert. „Unsere Produkte sind zwar traditionell, wir geben aber viele Trends vor.“ Die Heilmann AG ist auf die Verpackung und nachhaltige Lagerung von Biokartoffeln spezialisiert und trifft damit den Geschmack der Verbraucher. Außerdem bietet Heilmann kleine Mengen Erdäpfel im Karton an, den die Käufer gut im Kühlschrank lagern können. In diesem Unternehmen treffen Tradition und Moderne aufeinander und ergeben ein perfektes Ganzes, die Prozesse seien hochtechnisiert und effizient, resümierte Schöning.
In der Nahrungsmittelindustrie ist auch GEA Tuchenhagen erfolgreich. Das zur Düsseldorfer GEA-Gruppe gehörende Unternehmen ist auf die Herstellung von hygienischen Ventilen, Pumpen und Reinigungstechnologie für Prozessanlagen spezialisiert. In Büchen arbeiten 380 Mitarbeiter, rund 50 Leiharbeiter sowie 40 Auszubildende und Studenten. „Im vergangenen Jahr haben wir als einer der Weltmarktführer in unserem Segment einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro erwirtschaftet“, sagte Prokurist Frank Prescher. 80 Prozent der Produkte liefern die Büchener ins Ausland, im Wesentlichen an Hersteller von Molkerei- und Brauereianlagen.
Prescher kündigte weitere Investitionen am Standort Büchen an. Mit dem Neubau einer Produktionshalle und der Optimierung von Prozessen und Abläufen will GEA Tuchenhagen sich weiterhin zukunftssicher aufstellen. Allerdings gibt der demografische Wandel dem Unternehmen Grund zur Sorge. „Noch können wir alle offenen Stellen besetzen“, so Prescher, „es wird aber zunehmend schwieriger, ausreichend qualifizierte Bewerber zu finden.“
Auch MEWA sucht Mitarbeiter, vor allem für den technischen Bereich sowie Näherinnen und Näher, sagte Geschäftsführer Detlef Glimm. In Lauenburg betreibt das Familienunternehmen MEWA einen seiner modernsten Standorte. 400 Mitarbeiter arbeiten dort für Kunden in ganz Norddeutschland. Schwerpunkte sind der Vertrieb, die Pflege und die Reparatur von Berufskleidung sowie das Waschen von Putztüchern. „Bis zu 500.000 Putztücher pro Tag laufen hier durch“, so Glimm. „Das beim Reinigungsprozess gewonnene Öl wird thermisch zur Dampferzeugung verwertet und somit für den Waschprozess genutzt.“
In den kommenden Monaten investiert MEWA weitere 1,5 Millionen Euro, unter anderem in eine neue Packstation. „Mit der Einführung des MEWA Produktions- und Dienstleitungssystems werden regelmäßige Projekte für Verbesserungen in allen Unternehmensbereichen ermöglicht. Lars Schöning und Joseph Scharfenberger, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Recht und Steuern und IHK-Betreuer für den Kreis Herzogtum Lauenburg, sagten Glimm zu, MEWA auf diesem Weg zu begleiten. In persönlichen Gesprächen mit den Geschäftsleitungen würden sich häufig Ansätze für eine konkrete Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und IHK ergeben. Daher würden Schöning, die IHK-Bereichsleiter und Vertreter des Ehrenamtes regelmäßig Unternehmen besuchen und im Dialog klären, wo den Betrieben der Schuh drückt und wie die IHK helfen kann.