Kühe grasen eigentlich nicht, sondern es heißt, sie sollen mit der Erde sprechen. So wird Rindern ein besonderer Sinn für Himmelsrichtungen nachgesagt. Wer einmal genauer hinschaut, stellt fest: Huftiere stehen meist nicht wie ein wilder Haufen auf der Weide. Ihre Ausrichtung beim Grasen ist bevorzugt in magnetischer Nordsüdrichtung – und dies weltweit. Diese verblüffende Erkenntnis machten Wissenschaftler beim Studium von Satellitenbildern.
Die Bauern beobachten ihre Tiere natürlich schon sehr viel länger. Sie wissen, dass Kühe und Schafe beim Grasen nicht nur Herden bilden, sondern dass sie dabei meist alle in gleicher Richtung stehen. Häufige Erklärungen dafür sehen das Phänomen oft im Zusammenhang mit der jeweiligen Wetterlage. Demnach drehen sich die Tiere, je nach dem von welcher Seite gerade Sonne scheint oder der Wind weht. Worin nun hier der evolutionäre Vorteil für die Tiere besteht, dass sie diesen „sechsten Sinn“ entwickelten, muss kommende Forschungsprojekte zeigen.