Mölln (aa). Zu einer großen Jubiläumsfeier hatte das Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow (LHW) am Sonnabend, 23. Juni 2018, in den Robert-Koch-Park eingeladen. Grund für das Fest: Die ‚Integrative Kindertagesstätte‘ „Schneiderschere“, die hier seit einigen Monaten ihr neues Quartier bezogen hat, ist 25 Jahre alt geworden.
Zunächst gab es eine kleine Feierstunde, bevor das große Fest für die eigentlichen Hauptakteure, die Kinder, begann. So konnten LHW-Geschäftsführerin Ines Mahnke und Schneiderscheren-Leitung Petra Wagner zahlreiche Gäste begrüßen. Zu den Anwesenden zählten neben den Mitarbeitern der Schneiderschere und zahlreichen Eltern unter anderem Kreispräsident Meinhard Füllner, Möllns Bürgermeister Jan Wiegels, LTG-Geschäftsführer Manfred Kohlruss sowie der Vorstandsvorsitzende des Vereins Lebenshilfe Herzogtum Lauenburg, Hans-Jochachim Grätsch.
„Ihre Kinder stehen im Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit, das Glück sowie die Entwicklung Ihrer Kinder sind für uns Motor, sind unsere Motivation und unser Antrieb für unsere Planungen zur Weiterentwicklung und unsere Zukunft“, leitete Ines Mahnke ein, „Wir erleben jedes Kind als eigenständige Person, weil es seiner Umwelt und seinen Bezugspersonen gegenübertritt und als neugieriges Wesen und wissbegieriger kleiner Entdecker vielfältige Erfahrungen sammelt.“
Mahnke weiter: „Wir im Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow und somit auch in der Kita Schneiderschere glauben, dass unsere Bemühungen, Inklusion in der alltäglichen Praxis umzusetzen, nicht nur wichtig sind, weil sie uns dem großen zukünftigen Ziel einer inklusiven Gesellschaft näher bringen. Inklusive Kindertageseinrichtungen zeigen uns auch schon in der Gegenwart, dass Kinder, Eltern und Fachkräfte wertschätzend zusammen arbeiten und leben können.“
„Sie besitzen eine hohe Wertschätzung bei den politischen Entscheidungsträgern“, stellte Jan Wiegels in seinen Grußworten fest. Die Schneiderschere sei eine ‚wichtige Einrichtung für Mölln‘. „Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit“, lobte der Bürgermeister.
Nach der offiziellen Feierstunde ging es dann auch nahtlos in das Sommerfest über. Gefeiert wurde mit Kaffee und Kuchen und zahlreichen Mitmach-Stationen. Programmhöhepunkt waren die Stelzenläufer und Riesenseifenblasen von Charivari.
Hintergrund
Nach jahrelanger Planung eines Integrativen Kindergartens in den achtziger Jahren konnte am 1. Januar 1993 die Kindertagesstätte Schneiderschere bezogen werden und die Arbeit beginnen. „Wir können auf mindestens 4 Phasen der Konzeptionsentwicklung mit Fremdunterstützung und ohne zurückblicken. Das hatte immer ein Stück mit der Erweiterung der Angebote und der Erweiterung der Einrichtung zu tun, denn mit dem Start in Grambek 1996 und dem Start der Einrichtung in Wentorf 2002, wurde immer wieder auf Inhalte und Strukturen der Kitas geguckt. Die Entwicklung hörte nie auf und im Austausch mit allen Beteiligten wurde die Arbeit mit Kindern und Eltern voran gebracht“, blickt der ehemalige Leiter der Schneiderschere, Claus Laengrich zurück, „Wie umfangreich unsere integrative Arbeit ist, zeigte sich auch in der inhaltlichen Vernetzung der Integrativen Arbeit in Mölln, im Kreis und auf Landesebene. Hier gab es Arbeitskreise die letztlich der Arbeit am Kind zu Gute kam, nicht jeder kochte sein eigenes Süppchen, wir konnten von den Erfahrungen anderer Einrichtungen zehren und lernen und weitergeben. Die Schritte der Erweiterung nach Grambek, Wentorf sind genannt. Inhaltlich ging es ab 2007 im zweiten Anlauf in die Waldpädagogik und 2009 in Richtung auf die integrativen Krippengruppen. 2014 kam dann auch Hortarbeit dazu, die immer wieder in den Jahren Thema war, aber erst dann realisiert werden konnte.“
„Ideen der Erweiterungen werden uns bestimmt nicht ausgehen. Im letzten Jahr kam die Arche Noah in Gadebusch hinzu, Synergien mit der Gemeinde Grambek werden intensiviert, die Waldgruppe wurde August 2017 von der Stadt Mölln übernommen. Und der Robert-Koch-Park bietet ein großes Feld der Zusammenarbeit und Begegnung, was wir nach und nach ausbauen und anpacken werden“, ergänzte Petra Wagner.