Salem (pm). Der Kreis Herzogtum Lauenburg bereitet sich auf den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vor. Die virale Infektionskrankheit breitet sich seit einigen Jahren in Osteuropa aus und ist auf dem Vormarsch in Richtung Deutschland. „Die Frage ist nicht, ob die Afrikanische Schweinepest in den Kreis kommt, sondern nur wann“, erklärt Landrat Christoph Mager.
ASP ist für den Menschen ungefährlich, endet für infizierte Wild- und Hausschweine jedoch meist tödlich. Eine ungehinderte Ausbreitung der Seuche würde erhebliche wirtschaftliche Schäden für schweinehaltende Betriebe und Jäger im Kreis bedeuten. Denn nicht nur die mögliche Ansteckung von Hausschweinen stellt eine potentielle Gefahr dar, auch die bei einem ASP-Ausbruch greifenden Handelsbeschränkungen würden den örtlichen Betrieben zusetzen.
Um bei Eintreffen der ASP im Kreis gewappnet zu sein wurde neben anderen vorbereitenden Maßnahmen am verganegenen Mittwoch eine groß angelegte Tierseuchenübung in der Nähe von Salem durchgeführt. Ziel der Übung war die praktische Erprobung zuvor ausgearbeiteter Handlungsempfehlungen sowie des bereitgestellten Materials beim Umgang mit verseuchten Tieren. Außerdem sollten die ansonsten bei der Jagd eingesetzten Hunde auf Ihre Eignung für die Suche nach sogenanntem Fallwild, also bereits länger toten Tieren, geprüft werden.
Das Übungsszenario sah vor, dass die ASP bei einem verendeten Wildschein nachgewiesen wurde. Daraufhin wurde eine Kernzone um den Fundort eingerichtet, die durch 4 Suchtrupps mit jeweils acht Personen nach weiterem Fallwild durchsucht wurde. Dazu wurde an mehreren Orten mit jeweils unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zuvor vorbereitetes Fallwild platziert. Die Mansnchaften wurden auf unterschiedliche Suchgebiete verteilt und sollten nach Möglichkeit mit Hilfe ihrer Suchhunde das Fallwild aufspüren, beproben, tierseuchenhygienisch einwandfrei bergen und der Entsorgung zuführen.
Die Erkenntnisse aus der Übung werden durch das Tierseuchenteam der Kreisverwaltung in den nächsten Tagen ausgewertet. Was bereits jetzt feststeht ist jedoch, dass Jagdhunde nicht gut auf totes Wild ansprechen und bei der Suche nur schwer verlässlich einsetzbar sind. Außerdem wurde ein sehr großer Personalbedarf für das flächendeckende Absuchen der Kernzone festgestellt. Positiv: Das eingesetzte Transportmaterial eignete sich besser als zunächst von den Bergetrupps vermutet.
An der Übung waren in der Vorbereitung und Durchführung zwischen 60 und 100 Personen aus mehreren Fachdiensten der Kreisverwaltung Herzogtum Lauenburg, der Kreisjägerschaft, den örtlichen Ordnungsbehörden, Feuerwehr, THW, Poilzei sowie Beobachter anderer Veterinärämter und aus dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung sowie vom Landesjagdverband beteiligt.