Ratzeburg (aa). Es ist soweit: Nach kleineren Umbauarbeiten kann die Tafel Ratzeburg am Standort Aqua Siwa am Freitag, 18. Mai 2018, ihre Arbeit aufnehmen. Bereits am Dienstag (15. Mai) konnten im Rahmen eines ‚Tag der offenen Tür‘ die Räume in Augenschein genommen werden. Die Bürgerstiftung Ratzeburg hatte als neuer Träger der Tafel hierzu vornehmlich die Mitarbeiter der Tafel selbst sowie Anwohner aus der direkten Nachbarschaft des Aqua Siwas eingeladen.
Zunächst bekamen am Dienstag die ehrenamtlichen Helfer der Tafel die neuen Räumlichkeiten zu Gesicht. So wurde unter anderem eine weitere Wand in das ehemalige Schwimmhallencafé gezogen, um so zusätzlichen Lagerraum zu schaffen. Zudem befindet sich frische Farbe an der Wand und auch die Tresen und Tische stehen schon. Auch von draußen macht die Heimat der Tafel einen professionellen Eindruck: Jedes zweite „Schaufenster“ ist großformatig beklebt. Das nimmt einerseits der Glasfassade den direkten Einblick ins Innere und versorgt andererseits draußen die Passanten mit Informationen unter anderem über die Arbeit der Bürgerstiftung, der Tafel oder auch Altersarmut.
„Wir sind darauf bedacht, dass alles ordentlich aussieht – einmal für die Nachbarn, einmal aber auch als Wertschätzung für die ehrenamtlichen Helfer“, stellt Andreas von Gropper, Vorsitzender der Bürgerstiftung, fest.
Nach der Besichtigung der ehrenamtlichen Helfer konnte sich dann die Nachbarschaft einen Eindruck vor Ort verschaffen. „Wir wollen den Leuten mögliche Ängste nehmen und aufklären“, so von Gropper weiter. Es kamen unter anderem Fragen nach der Anzahl der Menschen, die wöchentlich den Service der Tafel nutzen. Von Gropper: „Es läuft alles höchst gesittet ab und nach rund 1,5 Stunden ist es immer wieder beendet.“
Die Ausgabezeiten der Tafel Ratzeburg sind immer dienstags und freitags ab 10 Uhr. Aktuell beziehen 64 Familien hier ihre Lebensmittel. „Jeder muss sich zuvor einmal registrieren“, erklärt Susanne Roth, Leiterin der Tafel Ratzeburg. Hierbei sei die Bedürftigkeit nachzuweisen. Danach wird ein Ausweis samt Nummer vergeben, der dazu berechtigt, an einem der beiden Ausgabetage vorbeizukommen. Die Reihenfolge an den Ausgabetagen rotiert ständig, sodass jeder einmal als erstes drankommt. Je Ausgabetag hat die Tafel Ratzeburg die Kapazität, 100 Ausweise zu vergeben.
Tafelarbeit an sich ist allerdings jeden Tag, klärt Roth auf. So sind zum Beispiel die ehrenamtlichen Helfer ständig unterwegs, um die Waren einzusammeln, die dann ausgegeben werden.
Ein weiterer Vorteil des neuen Standorts: Nach der Ausgabe muss das Team der Tafel nicht mehr das Mobiliar wegräumen – eine lästige Pflicht, die vor dem Umzug immer nötig war. „Wir wollen den Ehrenämtlern die Arbeit so leicht wie möglich machen“, sagt Cornelia Bahrs, die künftig als Projektkoordinatorin die Schnittstelle zwischen Bürgerstiftung und Tafel bildet. Einige Ehrenämtler hätten in der Vergangenheit aufgehört. „Nicht weil sie nicht mehr wollten, sondern weil es Ihnen körperlich zu anstrengend wurde“, so Bahrs weiter, „Aber die Stimmung im Team ist jetzt gut, das freut mich sehr. Jetzt warten wir auf die Nachbarn und hoffen, dass sie uns wohl gesonnen sind.“
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