Herzogtum Lauenburg (pm). Sobald es in den kommenden Tagen etwas wärmer wird, werden sich Kröten und andere Amphibien wieder auf Wanderschaft zu ihren Laichplätzen begeben. Da die Tiere auf ihrem Weg oftmals Landstraßen überqueren müssen, werden sie vielfach Opfer des Verkehrs. Der Deutsche Tierschutzbund bittet daher Auto- und Motorradfahrer um Vorsicht. Damit die Tiere eine Chance haben, sollte man vor allem in der Dämmerung und nachts auf Strecken mit Amphibienwanderungen nicht schneller als Tempo 30 fahren, rät der Deutsche Tierschutzbund.
„Sobald die Temperaturen steigen, rechnen wir für ein paar Wochen mit sogenannten Massenwanderungen“, erklärt Denise Ade, Referentin für Artenschutz beim Deutschen Tierschutzbund. Millionen Amphibien – Kröten, Frösche und Molche – verlassen dann ihre Winterquartiere und machen sich oft zeitgleich auf den Weg, um ihre gewohnten Gebiete zum Ablaichen aufzusuchen. „Meist sind die Tiere in verregneten und frostfreien Nächten unterwegs, in der Regel ab Einbruch der Dämmerung und bis circa Mitternacht“, weiß Ade. Das immer dichter werdende Straßennetz bedeutet Lebensgefahr für die wandernden Tiere. In hohem Maße betroffen sind Frösche und Kröten, vor allem Erdkröten, die in großer Zahl unterwegs sind. Auch wenn die Tiere nicht direkt überfahren werden, kann sie der Strömungsdruck der Fahrzeuge töten: Dieser bringt die Blutgefäße der Tiere zum Platzen. „Daher ist es besonders wichtig, beim Auto- oder Motorradfahren die Geschwindigkeit zu reduzieren, wenn Amphibien auf Wanderschaft sind“, sagt Ade.
Tierschutz-Einsatz bei Krötenwanderungen
Besonders von Krötenwanderungen betroffene Straßen werden vereinzelt gesperrt. An manchen Stellen helfen Krötentunnel oder –brücken den Tieren bei der sicheren Überquerung der Straßen. Andernorts sind Tierschützer im Einsatz, die Krötenzäune errichten, diese kontrollieren und die Tiere in Auffangeimern über die Straße tragen. Den vielen ehrenamtlichen Tierfreunden verdanken hunderttausende Amphibien ihr Weiterleben und die Chance, für Nachwuchs zu sorgen. Diesen wichtigen Beitrag zum Artenschutz kann jeder leisten. Interessierte können sich beispielsweise beim örtlichen Tier- oder Naturschutzverein melden.
Aber auch als Gartenbesitzer kann man Schutzquartiere für Amphibien schaffen – in Form von Komposthaufen, Steinhügeln oder Altholzhaufen, in denen sich die Tiere gern verkriechen. Ein kleiner Tümpel im Garten bietet Lurchen Laichmöglichkeiten. Keller und Kellerschächte sollten Tierfreunde mit einem Schutzgitter abdichten oder sie regelmäßig auf ungewollt gefangene Amphibien kontrollieren.