Mölln (TS). Im Mittelpunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr (FF) Mölln standen neben den Berichten und den Wahlen mehrerer Führungskräfte der Wehr zahlreiche Ehrungen und Beförderungen. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Torsten Möller zeichnete Möllns Wehrführer Sven Stonies für seine Verdienste um das Feuerwehrwesen mit dem Schleswig-Holsteinischen Feuerwehrehrenkreuz in Bronze aus. Der Löschmeister Udo Ender und der Hauptlöschmeister Thomas Schulz wurden für ihre nunmehr 40-jährige aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr mit dem Brandschutzehrenzeichen in Gold geehrt. Die langjährigen Mitglieder Löschmeister Thorsten Blasey, Löschmeister Detlef Heise und Brandmeister Werner Stonies verließen an diesem Abend die Einsatzabteilung und wechselten in die Ehrenabteilung der Wehr.
Zunächst aber hatte Möllns Wehrführer Sven Stonies die Versammlung eröffnet und konnte an diesem Abend 75 Mitglieder, Möllns Bürgervorsteherin Liselotte Nagel, den 1. Senator Sven Michelsen, den Ehrengemeindewehrführer Torsten Schöpp, die neu gewählten Mitglieder des Jugendfeuerwehrausschusses und Mitglieder des Spielmannszuges sowie weitere Gäste begrüßen.
Nachdem das jüngste Mitglied der Wehr eine Kerze zur Erinnerung an die verstorbenen Kameraden entzündet hatte, erhoben sich die Anwesenden von den Plätzen und gedachten mit einer Schweigeminute der Verstorbenen Kameraden. In seiner Ansprache erinnerte Möllns Wehrführer auch an den ehemaligen Wehrführer der FF Wittenburg Ernst Wilhelm Prahl, der im April 2017 verstarb. Ernst Wilhelm Prahl gehörte mit zu den ersten Kameraden der FF Wittenburg, die nach der Wende im Jahr 1989 den Kontakt zur Möllner Wehr gesucht haben und hat mit seinem Engagement den Grundstein für die nunmehr langjährige Verbindung unserer Wehren gelegt.
Nach den Grußworten der Gäste und der Genehmigung des Protokolls der letztjährigen Versammlung erstattete Möllns Wehrführer den Anwesenden seinen Bericht für das Jahr 2017. Dem Bericht war unter anderem zu entnehmen, dass die FFW Mölln insgesamt 285 mal (2016:187 mal) um Hilfe gebeten wurde. Die hohe Einsatzzahl stellt trotzdem keine neue Höchstmarke in der nunmehr 143-jährigen Geschichte der FF Mölln dar. 2002 verzeichnete die Wehr ebenfalls 285 Einsätze. Wie Sven Stonies weiter ausführte, wurden die Möllner Blauröcke u.a. zur Bekämpfung von 3 Großbränden, 4 Mittelbränden und zu 35 Klein- bzw. Entstehungsbränden gerufen. In 52 Fällen wurden die ehrenamtlichen Helfer mit dem Stichwort „Mensch in Not“ alarmiert. In der Regel galt es Wohnungstüren für Polizei und Rettungsdienst zu öffnen bzw. Tragehilfen für den Rettungsdienst zu leisten. Weiterhin erinnerte der Wehrführer an die Sturm-bzw. Orkantiefs Paul, Sebastian, Xavier und Herwart. Diese Stürme sorgten 99 wetterbedingte Einsätze. Insgesamt konnte die Feuerwehr im vergangen Jahr 57 Personen aus einer Gefahrenlage bzw. Notsituation retten – für sechs Personen kam allerdings jede Hilfe zu spät. Insgesamt wurden 299 Einsatzstunden erbracht.
Dem Bericht konnten die Anwesenden weiter entnehmen, dass die FF Mölln seit dem letzten Jahr über ein mobiles 55 KVA Stromerzeugeraggregat verfügt, mit dem das Feuerwehrgerätehaus bei Bedarf von außen mit Strom versorgt werden kann. Außerdem wurde im Dezember das alte Mehrzweckfahrzeug ersetzt. Im Jahr 2018 soll die Ausschreibung für ein neues Löschgruppenfahrzeug (LF 20) erfolgen, so dass dann im Jahr 2019 der Feuerwehrbedarfsplan erfüllt sein wird. Im Frühjahr werden die alten Sektionaltore ausgetauscht. Außerdem stehen im Haushalt Mittel für die Einrichtung eines Gefahrgutlagers, eines Serverraumes sowie für den Einbau eines Behinderten-WC zur Verfügung.
Zum Abschluss seines Berichtes versicherte er der Bürgervorsteherin, dass die Möllner Bevölkerung sich auf die Freiwillige Feuerwehr stets verlassen kann und dankte den politischen Gremien und der Stadtverwaltung für die stete Unterstützung.
Spannung kam dann vor den anstehenden Wahlen auf. In geheimer Wahl wurde Stefan Jacke zunächst wieder zum stellvertretenden Gemeindewehrführer gewählt. Anschließend bestätigte die Mitgliederversammlung die bisherigen Gruppenführer Sascha Manske und Dirk Siemers in ihren Funktionen. Hans-Hermann Albrecht, der seit 1976 das Amt des Kassenwartes ausübt, wurde für weitere sechs Jahre in dieses Amt gewählt. Die Wahlergebnisse bestätigten einmal mehr die gute Arbeit der langjährigen Führungskräfte. Alle freuten sich sichtlich über die Wiederwahl und den damit verbundenen Vertrauensbeweis.
Auf Beschluss der Mitgliederversammlung wurden Christoph Barck, Felix Beyer und Johannes Brauner nach ihrem Anwärterjahr endgültig in die Feuerwehr aufgenommen. Die Mitgliederversammlung stimmte auch dem Übertritt von Tim Niklas Pribbernow aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung zu. Alle vier wurden zum Feuerwehrmann befördert. Marcell Leitheiser und Philipp von Appen tagen zukünftig den Dienstgrad eines Oberfeuerwehrmannes. Marcell Mislintat wurde zum Löschmeister befördert.
Die Jahreshauptversammlung bietet auch den Rahmen, um langjährige Mitglieder zu ehren und ihnen die entsprechende Bandschnalle zu überreichen. Seit zehn Jahren gehören Oliver Beuscher, Christoph Büttner, Benedikt Oberneyer, Leif Ohldag und Kristin Wittrock zur Feuerwehr. Auf eine 20-jährige Mitgliedschaft können Sascha Manske und Benjamin Zastrow zurückblicken. 30 Jahre gehören Petra Schulz und Johannes Stiewe zur Möllner Wehr. Vor 40 Jahren traten Udo Ender, Torsten Hilmer, Dirk Siemers, Mario Wangelin und Simone Wessels in die FF Mölln ein. Seit nunmehr 50 Jahren trägt Detlef Kraus den blauen Rock.
Auch Möllns Bürgervorsteherin und der 1. Senator dankten allen Jubilaren für ihre Arbeit zum Wohle der Stadt und überreichten Udo Ender und Thomas Schulz für ihre 40-jährige ehrenamtliche Tätigkeit in der FF Mölln die Jubiläumsgabe der Stadt.
Zum Abschluss dankte Sven Stonies im Namen der Freiwilligen Feuerwehr Mölln der Bürgervorsteherin Lieselotte Nagel, die bei den kommenden Kommunalwahlen nicht mehr antritt, für die langjährige gute Zusammenarbeit und die Unterstützung der Wehr mit einem Präsent. Mit einem langanhaltenden Beifall verabschiedeten die Anwesenden ihre Bürgervorsteherin.