Ratzeburg (pm). Rund 40 Bürger folgten einer Einladung der Stadt Ratzeburg in den Ratssaal des Rathauses, um sich im Rahmen einer frühzeitigen Beteiligung über die Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Bereich „östlich Seedorfer Straße, südlich Friedhof, nördlich Königsberger Straße“ zu informieren. Werner Rütz, Vorsitzender des städtisches Planungs-, Bau- und Umweltausschusses, zeigte sich erfreut über das rege Bürgerinteresse und erläuterte zu Beginn den Hintergrund der jetzt startenden Planung.
„Die Freifläche an der Seedorfer Straße, die in den vergangenen Jahren landwirtschaftlich genutzt wurde, wurde bislang als Friedhofserweiterungsfläche vorgehalten. Nun hat die Kirchengemeinde signalisiert, dass eine solche Nutzung nicht mehr notwendig ist, so dass dort eine städtische Bebauung entwickelt werden kann.“
Michael Wolf vom städtischen Fachbereich Stadtplanung, Bauen und Liegenschaften skizzierte anschließend das baurechtliche Verfahren, welches bis zur rechtskräftigen Aufstellung eines Bebauungsplanes durchlaufen werden muss. „Wir stehen heute ganz am Anfang dieses Verfahrens und rechnen mit einer Aufstellungsdauer von mindestens einem Jahr.“ Er betonte dabei, dass das Verfahren sehr transparent durchgeführt werde, mit mehreren öffentlichen Beratungen im zuständigen Planungs-, Bau- und Umweltausschuss, einer öffentlichen Auslegung und der Möglichkeit von Bürgern ihre Anliegen in Form von Stellungsnahmen geltend machen zu können.
Diplom Ingenieur Herrmann S. Feenders vom Büro „Planwerkstatt Nord“ stellte nachfolgend verschiedene Entwurfsplanungen vor, wie eine Bebauung auf dem Gelände aussehen könnte. Wesentlicher Eckpunkt für die Planungen ist dabei das Wohnungsmarktkonzept der Stadt Ratzeburg gewesen, dass vor allem ein Bedarf an bezahlbaren, barrierefreien Wohnraum in Ratzeburg sieht. Entsprechend zeigte Feenders verschiedene Varianten für eine Bebauung mit zweigeschossigen Gebäuden zur Seedorfer Straße und kleineren Baueinheiten wie Doppelhäusern in Richtung Memeler Straße vor.
Eine besondere Variante sieht dabei auch die mögliche rückwärtige Erschließung von Grundstücken der Memeler Straße vor. Hier sind überwiegend sehr große langgezogene Grundstücke in Gartennutzung vorzufinden, die bei entsprechender Planung der Zuwegung für eine Baulanderschließung erreichbar wären und so den Besitzern auch die Option einer weiteren Wohnbebauung ermöglichen würde.
Die Planungsentwürfe der einzelnen Varianten als pdf-Datei erhalten Sie hier: RZ-B-Plan-81
In der anschließenden Gesprächsrunde wurden Fragen, Anregungen aber auch Bedenken der Bürgerinnen und Bürger, gerade auch zu Fragen des Verkehrs und der Wohnraumentwicklung, aufgenommen und sollen in den fortlaufenden Planungsprozess einfließen.