Herzogtum Lauenburg (pm). Im Kreis Herzogtum Lauenburg ist die Zahl der Krätze-Fälle zurückgegangen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest bei ihren Versicherten hervor. Danach wurden im vergangenen Jahr insgesamt 322 Fälle verzeichnet, 14,6 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor (377 Fälle). „Viele Betroffene denken nicht zuerst an eine Krätzmilben-Erkrankung, sondern vermuten einen harmlosen Hautausschlag. Bei den ersten Anzeichen von Krätze, wie geröteten Papeln in Kombination mit auftretendem Juckreiz sollte zügig ärztlicher Rat eingeholt werden, um dies abklären zu lassen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.
Ansteckende Hautkrankheit kann jeden treffen
Krätze (Skabies) ist eine ansteckende Hautkrankheit, die durch Parasiten, sogenannte Krätzmilben, ausgelöst wird. Typische Symptome sind starker Juckreiz und eine schuppig-krustige Haut mit kleinen Knötchen. Durch den starken Juckreiz ist die Haut oft mit blutigen Kratzspuren übersät. Verantwortlich für die Symptome ist vor allem eine Hautentzündung. Denn wenn Krätzmilben die Haut besiedeln, wird diese geschädigt. Das Immunsystem reagiert darauf mit entzündlichen Prozessen, die zu den typischen Hautveränderungen führen. Die Übertragung einer einzigen Milbe reicht schon aus, um Krätze zu verursachen. Eine Ansteckung kann daher jeden treffen und hat nicht unbedingt etwas mit mangelnder Hygiene zu tun.
Risiko Ansteckung
Das Risiko einer Ansteckung ist umso höher, je mehr Krätzmilben sich auf der Hautfläche befinden. Direkt von Mensch zu Mensch ist die gewöhnliche Krätze nur dann ansteckend, wenn ein enger, großflächiger Haut-zu-Haut-Kontakt über einen Zeitraum von mindestens fünf bis zehn Minuten besteht. Dementsprechend sind Händeschütteln, Umarmungen oder eine Untersuchung der Haut von Patienten mit gewöhnlicher Skabies ohne Risiko. Auch eine indirekte Übertragung über Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche ist möglich. So kann es auch in Kindergärten, Gemeinschaftseinrichtungen oder in Alten- und Pflegeheimen zur Ansteckung kommen.
Behandlung von Krätze
Um Krätze schnell wieder loszuwerden, ist im Erkrankungsfall eine Behandlung mit Salben und gegebenenfalls auch mit Tabletten notwendig. Diese zielen vor allem darauf ab, die Milben mitsamt Larve und Eiern abzutöten. „Hygiene und ein gestärktes Immunsystem spielen für den Verlauf eine große Rolle“, so Wunsch. Häufiges Duschen oder Baden und ein guter Immunstatus erschweren die Vermehrung der Milben. Es ist sinnvoll, Kleidung, Handtücher und Bettwäsche täglich zu wechseln und bei 60 Grad zu waschen. Ist dies bei bestimmter Kleidung nicht möglich, dann kann diese für mindestens zwei Stunden im Gefrierschrank bei mindestens minus 25 Grad aufbewahrt werden. Nicht waschbares Spielzeug sollte zwei Wochen lang luftdicht verpackt werden. Außerdem sollten Polstermöbel und Matratzen täglich abgesaugt werden.
Weitere Informationen zum Thema im Internet unter aok.de im Gesundheits-magazin.












