Ratzeburg (pm). Die Ratzeburger Stadtbücherei hat im Rahmen des städtischen ’10-Punkte-Aktionsplans gegen Rassismus‘ einen Workshop zur Sensibilisierung für Rassismus und Diskriminierung durchgeführt. Ziel ist es, die Stadtbücherei als diskriminierungssensiblen Raum zu entwickeln, in dem sich alle Menschen willkommen und sicher fühlen können.
Zusammen mit Antirassismus-Koordinator Evans Gumbe analysierten die städtischen Mitarbeiterinnen Vorfälle und Beobachtungen aus der alltäglichen Praxis, die zu Verunsicherungen geführt oder sogar eine Intervention erforderlich gemacht haben. Für Evans Gumbe waren die zitierten Fallbeispiele nicht ungewöhnlich. „Die Stadtbücherei ist ein öffentlicher Raum. Es treffen sich dort ganz unterschiedliche Menschen. Das kann immer auch zu Konflikten führen. Daher ist wichtig, dass die Belegschaft einen sensiblen Blick für Situationen hat und eine klare Haltung, dass diskriminierendes Verhalten nicht akzeptiert wird. Beides lässt sich trainieren, durch Übungen und kollegiale Fallberatung“, so Evans Gumbe. In diesem Sinne zeigte er verschiedene Möglichkeiten, um auf kritische Situationen handlungssicher und umsichtig reagieren zu können. Das Prinzip sei, die Betroffenen in einer solchen Situation zu unterstützen und die Stadtbücherei als diskriminierungsfreien Ort deutlich zu vertreten.
In den gemeinsamen Diskussionen wurde aber auch das eigene Verhalten reflektiert und die Wirkungsmacht von Stereotypen erörtert. Dabei ging es darum, sich bewusst zu machen, dass diskriminierendes Verhalten auch bei einem selbst ungewollt auftreten kann, aufgrund von Wissenslücken oder unbewussten Zuweisungen von Eigenschaften. Die Reflexion half hier, zu einer eigenen Achtsamkeit zu finden, aus der heraus eine Positionierung gegen Rassismus erwachsen kann. Die Mitarbeiterinnen zeigten sich vom Verlauf des Workshops beeindruckt und vereinbarten mit Evans Gumbe eine Fortsetzung im kommenden Jahr.
Der Workshop wurde gefördert durch die ‚Partnerschaft für Demokratie‘ der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms ‚Demokratie leben!‘.










