Ratzeburg (pm). Das Jahr 2025 stand am Standort Ratzeburg im Zeichen wichtiger Veränderungen. Mit dem Abschluss der umfangreichen Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen der Ratzeburger Ruderakademie wurde das Sportinternat mit Einzelzimmern und Aufenthaltsbereich neugestaltet und an die Bedürfnisse des heutigen Leistungssports angepasst. Die Trainingsbedingungen an Land und auf dem Wasser, die kurzen Wege zu der Partnerschule und die individuelle Betreuung bieten ideale Voraussetzungen, auf denen das sportliche Konzept weiterentwickelt wird.
Zusammenarbeit über Altersklassen hinweg
Künftig soll das Training stärker altersübergreifend ausgerichtet und die Zusammenarbeit innerhalb der Trainingsgruppen systematisch miteinander verzahnt werden. Der Standort Ratzeburg bietet dafür besondere Rahmenbedingungen: Die Athletinnen und Athleten des Sportinternats durchlaufen hier aufeinanderfolgend die U17-, U19- und U23-Altersstufen und damit genau jene Entwicklungsjahre, in denen die Grundlagen für den erfolgreichen Übergang in den Erwachsenenbereich gelegt werden. Eine einheitliche Trainingskultur über alle Altersklassen hinweg, mit klarer Anbindung an den A-Bereich, erleichtert diesen Übergang und stärkt die sportliche Durchlässigkeit.
Als Teil des Bundesstützpunktes Ratzeburg/Hamburg erfolgt die Weiterentwicklung in enger Abstimmung mit dem Hamburger Standort sowie den dort tätigen Bundestrainern. Unter der Leitung von Bundesstützpunkttrainer Markus Last wird dieser Ansatz schrittweise umgesetzt. Die Athletinnen und Athleten der Trainingsgruppe am Sportinternat konnten diesen Weg bereits mit sportlichen Erfolgen untermauern und erruderten in der Saison 2025 Top-Platzierungen bei den Deutschen Meisterschaften sowie bei der U19-Weltmeisterschaft.
Frühtraining als Baustein der Leistungsentwicklung
Mit Beginn des Schuljahres konnten verlässliche Regelungen geschaffen werden, die es den Internatssportlerinnen und -sportlern ermöglichen, bis zu drei Mal pro Woche bereits am Vormittag zu trainieren. Grundlage dafür ist die vertrauensvolle und kooperative Zusammenarbeit mit der Lauenburgischen Gelehrtenschule.

Schnupperwochenenden im Sportinternat
Zu einem festen Bestandteil der Sichtung haben sich die Schnupperwochenenden entwickelt. Sie ermöglichen jungen Ruderinnen und Ruderern, den Stützpunkt und das Internatsleben kennenzulernen und einen realistischen Eindruck vom Trainingsalltag zu gewinnen. Dazu gehören gemeinsame Einheiten auf dem Wasser, Gespräche Trainer Markus Last und Internatsleiterin Katja Budde sowie Einblicke in Abläufe und Strukturen.
Viele Jugendliche werden von ihren Eltern begleitet, die sich parallel informieren oder die Region erkunden. Insgesamt fanden im Jahr 2025 sechs Schnupperwochenenden statt; die größte Gruppe kam im November mit 19 Teilnehmenden nach Ratzeburg. Für viele der Jugendlichen war der Besuch eine wertvolle Orientierungshilfe, um einzuschätzen, wie gut der Standort zu ihren sportlichen Zielen und Vorstellungen passt. Die nächsten beiden Schnupperwochenenden finden vom 20.-22.02.2026 und 27.02.-01.03.2026 statt. Interessierte können sich bei Katja Budde (https://www.osphh-sh.de/internat-schule/internat-schule-ratzeburg) anmelden.
Bundesfreiwilligendienst im Spitzensport
Zum 15. September wurde am Sportinternat erstmals eine Stelle im „Bundesfreiwilligendienst im Spitzensport“ geschaffen. Im Unterschied zu klassischen BFD-Einsätzen ist diese Variante auf 20 Wochenstunden ausgelegt und ermöglicht es jungen Athletinnen und Athleten, ihr Engagement vor Ort optimal mit der eigenen sportlichen Entwicklung zu verbinden. Die Stelle ist organisatorisch bei der Deutschen Ruderjugend angebunden.
Besetzt wurde die Position mit der Berlinerin Hannah Frenkel, die in diesem Jahr an den Junioren-Weltmeisterschaften teilnahm und 2026 in den U23-Bereich wechselt. Im Rahmen ihres Freiwilligendienstes unterstützt sie die Abläufe im Sportinternat, wirkt an der Öffentlichkeitsarbeit mit, entwickelt eigene Projektideen und verstärkt zugleich als ambitionierte Ruderin die Trainingsgruppe am Bundesstützpunkt Ratzeburg/Hamburg.
Erweiterung des pädagogischen Betreuungsteams
Parallel zum Ausbau des Internats auf zehn Plätze wurde auch das pädagogische Betreuungsteam erweitert. Neben der hauptamtlichen Leitung und der sportlichen Betreuung stehen den Jugendlichen nun insgesamt vier weitere Ansprechpersonen zur Verfügung, die den Alltag im Internat begleiten und unterstützen. Neu hinzugekommen sind zwei pädagogische Fachkräfte mit entsprechender Ausbildung und Berufserfahrung. Sie übernehmen Aufgaben in der täglichen Betreuung, unterstützen organisatorische Abläufe und stehen den Sportlerinnen und Sportlern als verlässliche Ansprechpartner zur Verfügung. Damit wurde das pädagogische Angebot an die steigenden Anforderungen eines wachsenden Internatsbetriebs angepasst.
Gemeinschaft und Teambuilding
Neben Training und Schule spielt das soziale Miteinander im Sportinternat eine wichtige Rolle. Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Jugendlichen wohlfühlen und in dem über die Jahre hinweg eine verlässliche Gemeinschaft entstehen kann. Dazu gehört auch, die Verbundenheit mit der Stadt Ratzeburg zu stärken – schließlich verbringen die Sportlerinnen und Sportler hier einen bedeutenden Abschnitt ihres Lebens.
Im Herbst fanden unterschiedliche Aktivitäten statt, die den Teamgeist fördern und den Blick über den Trainingsalltag hinaus öffnen. Dazu gehörten ein gemeinsamer Kochkurs in der Villa Martha sowie eine exklusive Führung durch den Ratzeburger Dom, die den Jugendlichen einen besonderen Einblick in Kultur und Geschichte der Stadt ermöglichte.
Viele Partner ziehen mit
Die Modernisierung und die positive Entwicklung des Sportinternats basieren auf der Unterstützung zahlreicher Partner. „Sie alle tragen dazu bei, dass der Standort in Ratzeburg weiter an Profil gewinnt und junge Athletinnen und Athleten optimale Bedingungen vorfinden. Zu diesen Partnern zählen unter anderem der Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein, der Deutsche Ruderverband/Ruderakademie Ratzeburg, das Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein, der Landessportverband Schleswig-Holstein, der Ruderverband Schleswig-Holstein sowie die Stadt Ratzeburg. Ihnen und den vielen weiteren Unterstützenden gilt ein besonderer Dank“, heißt es in einer aktuellen Meldung der Ruderakademie abschließend.










