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Titel Herzogtum Lauenburg

‚Wir sind nicht still!‘ – Rund 500 Menschen setzen Zeichen für Demokratie in Mölln

von Andreas Anders
November 1, 2025
‚Wir sind nicht still!‘ – Rund 500 Menschen setzen Zeichen für Demokratie in Mölln

Rund 500 Personen demomstrierten gestern in Mölln für Demokratie und Vielfalt. Foto: Anders

1.4k
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Mölln (aa). Rund 500 Menschen sind am Freitagvormittag dem Aufruf des Bündnisses „Das Herzogtum bleibt Nazifrei“ gefolgt, um gemeinsam ein deutliches Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Toleranz zu setzen. Unter dem Motto „Wir sind nicht still!“ zogen die Teilnehmenden laut, bunt und friedlich vom Bahnhof durch die Möllner Innenstadt. Der Demonstrationszug endete in der Feldbäckerei, wo mehrere Redebeiträge gehalten wurden.

Eigentlich hätte die diesjährige „Wir sind nicht still!“-Demonstration in Wentorf bei Hamburg stattfinden sollen. Aus organisatorischen Gründen konnte die Veranstaltung dort jedoch nicht umgesetzt werden. Kurzfristig sprang Marc-André Bornkessel vom Bündnis „Das Herzogtum bleibt Nazifrei“ ein. Nach Rücksprache mit Möllns Bürgermeister Ingo Schäper übernahm er die Organisation und meldete die Demonstration in Mölln an. „Ein Teil der Demokratie ist ja auch das Demonstrationsrecht, das muss man ja auch so sagen. Wir waren zwar anfangs etwas irritiert, sage ich mal vorsichtig, weil wir nicht damit gerechnet hatten, dass es hier  in Mölln stattfindet, aber ich glaube, wir haben jetzt eine ganz gute Lösung gefunden. Demonstrationen sind wichtig und bei so vielen Menschen, die wir heute hier haben, ist es auch gut“, erklärte Bürgermeister Schäper, warum Mölln sich trotz zeitgleich stattfindenden Herbstmarkts, trotzdem bereit erklärte, ein zweites Mal die Demo nach Mölln zu holen. Gleichzeitig bestätigte er die Aussagen des Bündnisses „Das Herzogtum bleibt Nazifrei“, dass aktuell die rechte Szene in der Eulenspiegelstadt zuletzt wieder aktiver ist: „Wir haben tatsächlich in den letzten Tagen mehrere Hakenkreuze gefunden, Schmierereien, auch hier beispielsweise in der Innenstadt und auf dem Schulberg. Wir bringen das immer zur Anzeige und entfernen es so schnell wie möglich. Aber tatsächlich ist es mehr geworden.“

Veranstalter Marc-André Bornkessel vom Bündnis „Das Herzogtum bleibt nazifrei“ dankte unter anderem seinen Mitstreitern, mit denen er die Demo in nur vier Wochen auf die Beine gestellt hat. Foto: Anders

Im Anschluss an den Zug durch die Stadt sprachen in der Feldbäckerei mehrere Vertreter aus Politik, Kirche und Zivilgesellschaft: Die Rednerinnen und Redner der Kundgebung betonten die Bedeutung einer lebendigen, verantwortungsvoll gelebten Demokratie, die Bildung, Haltung und alltägliches Engagement erfordere. Mölln stehe historisch für die fatalen Folgen von Hass, zugleich aber für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Zivilcourage. Entschieden wandten sich die Beiträge gegen Rassismus, Antisemitismus, Hass und Hetze und setzten ein klares Zeichen für Respekt, Vielfalt und ein friedliches Miteinander. Mehrere Redner warnten vor einem erstarkenden Rechtsextremismus in Deutschland und Europa und bezeichneten die Zivilgesellschaft als „rote Linie“ und Schutzwall gegen die extreme Rechte. Sie riefen dazu auf, das Engagement über Demonstrationen hinaus dauerhaft in den mehr als 25 beteiligten Organisationen fortzuführen. Ein kirchlicher Vertreter erinnerte an die Unantastbarkeit der Menschenwürde als Fundament des Glaubens und kritisierte völkisch geprägte Deutungen christlicher Werte. Der Reformationstag wurde als Mahnung verstanden, Verantwortung und demokratische Praxis zu stärken. Zugleich wurde auf eine zunehmende regionale Dynamik verwiesen – von Mölln über Büchen bis in andere Gemeinden – als Signal für die Kontinuität der Bewegung „Wir sind nicht still“.

Die Demo „Wir sind nicht still“ am 31.10.2025 in Mölln. Foto: Anders
Die Demo „Wir sind nicht still“ am 31.10.2025 in Mölln. Foto: Anders
Die Demo „Wir sind nicht still“ am 31.10.2025 in Mölln. Foto: Anders
Die Demo „Wir sind nicht still“ am 31.10.2025 in Mölln. Foto: Anders
Die Demo „Wir sind nicht still“ am 31.10.2025 in Mölln. Foto: Anders

Deutliche Kritik galt der aktuellen Abschiebungspraxis, die in mehreren Fällen aus der Region als menschenunwürdig und traumatisierend geschildert wurde. Unter Bezug auf Artikel 1 des Grundgesetzes forderten die Redner einen sofortigen Abschiebestopp und eine grundlegende Neuausrichtung der Migrationspolitik. Abschiebungen lösten keine strukturellen Probleme, schwächten aber Integration und Daseinsvorsorge. Der Fall der Familie syrischen Familie aus Sandesneben wurde dabei als Symbol für die Missachtung von Kinderrechten und Menschenwürde hervorgehoben. Abschließend richteten die Redner politische Appelle gegen Rechtspopulismus und Extremismus, warnten vor der Normalisierung rechtsextremer Positionen und forderten, die demokratische Kultur durch kontinuierliches Engagement, Netzwerkarbeit und alltägliche Haltung zu verteidigen.

Ingo Schäper: „Wir sind heute hier, weil wir nicht still sind. Weil wir nicht schweigen, wenn Hass laut wird, wenn Populismus an Einfluss gewinnt, wenn unsere Demokratie angegriffen wird. Mölln weiß, was Hass anrichten kann. Der Brandanschlag von 1992 hat Narben hinterlassen. In Familien, in unserer Stadt und in unserer Gesellschaft. Aber Mölln und wir alle haben auch gezeigt, dass es Zusammenhalt gibt, dass wir füreinander da sind, dass wir aus der Geschichte gelernt haben. Demokratie braucht Haltung. Und genau das zeigen wir heute.“

Das Bündnis erinnerte mit der Kundgebung zugleich an die Anfänge der Bewegung „Wir sind nicht still“, die 2018 in Berkenthin ins Leben gerufen wurde. In den Folgejahren fanden Demonstrationen im Kreisgebiet wie in Ratzeburg, Lauenburg, Geesthacht und Mölln statt. Auch in diesem Jahr wollten die Organisatoren an diese Tradition anknüpfen und ein sichtbares Zeichen gegen rechte Hetze und für gesellschaftlichen Zusammenhalt setzen.

Begleitet wurde die Veranstaltung von Musik und Transparenten mit klaren Botschaften für Demokratie und Menschenrechte. Trotz des ernsten Hintergrunds war die Atmosphäre friedlich, bunt und solidarisch.

Während der Demonstration veröffentlichte Herzogtum direkt auf seinen Social-Media-Kanälen ein kurzes Video des Protestmarsches, das innerhalb weniger Stunden über 17.000 Aufrufe erreichte. Unter den mehr als 300 Kommentaren fanden sich zahlreiche herabwürdigende, teils diffamierende Beiträge gegen die Demonstrierenden. Die Redaktion geht davon aus, dass viele dieser Äußerungen aus dem rechten Spektrum stammen. Herausgeber Andreas Anders erklärte dazu: „Herzogtum direkt steht für Meinungsfreiheit, Vielfalt und Demokratie. Man kann unterschiedlicher Meinung sein und diese auch gerne äußern. Doch mit freier Meinungsäußerung hatte das gestern nichts mehr zu tun. Ich bin entsetzt, wie viele dieser ‚Kommentatoren‘ sich nicht zu benehmen wissen und Beleidigungen mit Meinung verwechseln. Leider sah ich mich gezwungen, diesen braun-blauen Müll komplett zu löschen. Ich möchte hiermit klarstellen, dass ich auch künftig so etwas auf den Social-Media-Kanälen von Herzogtum direkt nicht zulassen werde. Wer sich nicht benimmt, bekommt virtuelles Hausverbot. Als Maßstab nehme ich das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland sowie die Netiquette, mit der man sein Gegenüber stets behandeln sollte.“

Mit der diesjährigen Demonstration setzten die Teilnehmenden in Mölln ein kraftvolles Signal: Für Demokratie, Vielfalt und Respekt – gegen Hass, Hetze und Ausgrenzung.

Tags: DemokratieMöllnRassismusRechtsextremismusRechtspopulismusVielfaltwir sind nicht still

Andreas Anders

Herausgeber von Herzogtum direkt.

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