Breitenfelde (pm). Mit einer gut besuchten Regionalkonferenz im Landhaus Rosalie in Breitenfelde hat die SPD Schleswig-Holstein am Montagabend (29. September) die dritte Station ihrer Werbetour absolviert. Rund 100 Interessierte, darunter auch viele Nicht-Parteimitglieder sowie Vertreter von Vereinen, Verbänden und Gewerkschaften, verfolgten den Schlagabtausch zwischen Serpil Midyatli und Ulf Kämpfer. Beide bewerben sich derzeit um die Spitzenkandidatur der SPD für die Landtagswahl 2027.
Unter dem Motto „Serpil oder Ulf? Du entscheidest die Wahl!“ präsentierten sich die SPD-Landesvorsitzende und Fraktionschefin Serpil Midyatli sowie Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer den Genossinnen und Genossen.
Die Veranstaltung wurde von Cira Ahmad, Kreisvorsitzende der SPD im Herzogtum Lauenburg, moderiert.
Midyatli rückte in ihrer Rede das Thema Chancengleichheit in den Mittelpunkt und knüpfte dabei an ihre eigene Lebensgeschichte an: „Als Tochter eines Gastarbeiters wurde ich oft unterschätzt und aussortiert. Und trotzdem stehe ich heute hier vor Euch.“ Sollte sie Ministerpräsidentin werden, will sie als erste Maßnahme die Streichungen bei den Lehrkräften rückgängig machen. Darüber hinaus nannte sie mehr bezahlbaren Wohnraum und eine bessere Gesundheitsversorgung als zentrale Ziele. Ihr Anspruch ist klar: „Ich will nach Heide Simonis die zweite Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein werden.“
Kämpfer wiederum betonte die klassischen Kernthemen der SPD und sparte dabei nicht mit scharfer Kritik an der CDU: „Die CDU geht mir auf den Zeiger mit ihrer selbstzufriedenen, freundlichen Behäbigkeit.“
Schleswig-Holstein entwickle sich „in die falsche Richtung“, das Land brauche wieder sozialdemokratische Politik. Als besonderen Schwerpunkt stellte er das Thema bezahlbares Wohnen heraus.
Für Kämpfer ist klar, welchen Anspruch er an eine SPD-geführte Landesregierung stellt:„Schleswig-Holstein kann zeigen, dass wir die großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – Klimaschutz, Zuwanderung und Integration, Digitalisierung, gute Arbeit, sozialen Zusammenhalt – unter einen Hut bekommen können, und dabei demokratisch, frei und weltoffen bleiben. Wir könnten damit Vorbild nicht nur für Deutschland, sondern für viele Regionen auf der ganzen Welt werden. Dafür braucht es visionäre Kraft, politischen Willen, neue Bündnisse und eine starke SPD. Denn unser Schleswig-Holstein ist noch nicht am Ziel.“
Zum Abschluss betonte Cira Ahmad, SPD-Kreisvorsitzende Herzogtum Lauenburg: „Dieses spannende Duell zeigt, wie lebendig unsere Partei ist. Besonders gefreut hat mich, dass auch viele Interessierte außerhalb der SPD gekommen sind. Die SPD in Schleswig-Holstein hat zwei starke Persönlichkeiten, die beide das Zeug haben, unser Land zu führen. Am Ende entscheidet die Basis, und das ist echte gelebte Demokratie.“
Die SPD Schleswig-Holstein führt bis November insgesamt fünf Regionalkonferenzen durch. Im Oktober beginnt die Mitgliederbefragung, die sowohl digital als auch per Briefwahl möglich ist. Stimmberechtigt sind alle SPD-Mitglieder, die spätestens zum 13. September 2025 eingetreten sind. Am 8. November 2025 wird ausgezählt, und noch am selben Tag soll feststehen, wer die SPD als Spitzenkandidat*in in die Landtagswahl 2027 führt.