Rendsburg (pm). Kaum ist die Getreide- und Rapsernte in Schleswig-Holstein abgeschlossen, beginnt für die Landwirtinnen und Landwirte die nächste große Herausforderung: Die Maisernte. Landwirt Tade Petersen aus Achtrup in Nordfriesland erklärt: „Mais ist eine der wichtigsten Kulturpflanzen. Für unsere Milchkühe liefert er Energie und Rohfaser.“ Der Milchbauer bewirtschaftet gemeinsam mit seinen Eltern einen landwirtschaftlichen Betrieb, den „Bensenhof“ in Nordfriesland mit 230 Kühen der Rasse Jersey. Seine Kühe gehen, sobald es die Witterung erlaubt auf die Weide. Doch für den Winter benötigt Junglandwirt Petersen energiereiches Futter, denn dann stehen seine Kühe im Stall.
Wie funktioniert die Maisernte?
Auf den Feldern rund um den Bensenhof steht druschreifer Mais. Mit einem sogenannten Feldhäcksler werden die gesamten Pflanzen geerntet und im Innenraum der Maschine zerkleinert. Der optimale Trockenmassegehalt der Pflanze beträgt zwischen 30 und 35%. Die Schnittlänge der gehäckselten Maispflanze liegt bei maximal einem Zentimeter. Das Häckselgut wird sofort auf einen neben dem Häcksler fahrenden Trecker mit Anhänger geladen. Der Maishäcksler hat, anders als der Mähdrescher, keinen Korntank im Innenraum der Maschine. Deshalb fahren während der Maisernte viel mehr Trecker mit Anhänger zwischen dem Feld und dem Hof hin und her.
„Wir Landwirte wissen, dass während der Maisernte mehr Trecker mit Anhänger auf den Straßen unterwegs sind. Rücksicht und langsames Fahren durch die Dörfer ist für uns alle ein Muss,“ betont Tade Petersen. „Doch genauso freuen wir uns über ein verständnisvolles Miteinander mit anderen Verkehrsteilnehmern und Anwohnern. Die verdreckten Straßen erhalten Warnschilder und werden zeitnah gereinigt.“
Auf dem Hof wird das Erntegut auf einem Lagerplatz – einer Siloplatte – zu einem großen Haufen abgekippt. Mehrere schwere Traktoren fahren auf diesem Haufen stetig hin und her, um den gehäckselten Mais bestmöglich zu verdichten und die Luft aus dem Erntegut „herauszudrücken“. Damit wird eine möglichst schimmelfreie Gärung erzielt und ein qualitativ hochwertiges Winterfutter für die Milchkühe erzeugt. Als letzten Arbeitsschritt decken Tade Petersen und seine Freunde aus dem Dorf den Silohaufen mit Folie luftdicht ab. Die Inhaltsstoffe des Maises können so am besten fermentieren und stellen ein nahrhaftes Futter für die Kühe im Winter dar.