Von Corinna Ruth
Ratzeburg (pm). Das Bürger- und Schützenfest war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. Am Kommers für die Schützen gab es Ehrungen und Beförderungen Arthur Stippekohl wurde für seine 50jährige Mitgliedschaft im Verein geehrt. Diese Ehre wird leider nicht jedem zuteil. Dann kam der Freitag mit dem traditionellen Fassanstich, der in diesem Jahr von den Bürgermeistern von Ratzeburg und Mölln durchgeführt wurde. Welch eine seltene Harmonie, da sich beide Städte immer so ein bisschen necken. Mehr als 1000 Weggefährten und Wartende auf dem Marktplatz empfingen den Umzug mit zirka 500 Leuten, die am Umzug teilnahmen, einen wohlverdienten Empfang. Ein Wagen nach dem anderen war wunderschön anzusehen und Bonbons etc. flogen durch die Luft, die Kinderherzen zum Lachen brachten.
Dann kam der ganz besondere Sonntag. Die Proklamation der neuen Majestät stand an. Alle hatten sich schon viele Gedanken gemacht, wer es sein könnte. Gemunkelt wurde viel. Man wusste nur, dass mehrere in dem Jubiläumsjahr die Königswürde erlangen wollten. Doch nicht jeder traf so gut Jan-Paul Schimrosczik, besser bekannt als Paul. Im letzten Jahr war er noch der Löffelkönig. Der 47 Jahre alte Stadtbedienstete, der in Kogel bzw. in Salem groß geworden war, konnte sein Glück kaum fassen. Er hatte im vergangenen Jahr viel geübt, um so weit zu kommen. Es flossen Tränen bei einem so starken Mann, den eigentlich nichts erschüttern kann. Vom Löffelkönig zur Majestät, das war schon eine Leistung. Der Oberst der Ratzeburger Schützengilde von 1551 e.V. übernahm nach Übereichen der Ornate das Sprechen vor dem Volk, da Paul außer weinen keinen Ton herausbrachte.
Zuvor wurde natürlich auch der neue Jungschützenkönig Thorben Lucassen, der seit 2019 in Gildemitglied ist, proklamiert. Welch eine Freude. Im letzten Jahr bei den Jungschützen hatte er es geschafft, Jungschützenkönig zu werden. An vielen Meisterschaften hatte er teilgenommen. Er macht gerade eine Ausbildung zum Mechatroniker und jetzt das.
Löffelkönigin bei den Jungschützen wurde in diesem Jahr Sophie Schimrosczik. Macht sie es ihrem Vater vielleicht nach? Nächstes Jahr Jungschützenkönigin? Das wäre doch mal was.
Am meisten schockiert war Ratzeburg vom diesjährigen Löffelkönig, der doch immer sagte, er könne so gut schiessen. Oh nein. In diesem Jahr hatte er, Armin Balowski, von allen Schützen den weitaus schlechtesten Schuss. Mit einem Fest für die Majestät Paul und seiner Ehefrau Katje im Festzelt endete der Höhepunkt.