Geesthacht (pm). Nach 27 Jahren als Schulleiter der Waldschule in Grünhof-Tesperhude wurde Michael Scherm am Dienstag (22. Juli 2025) feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Zu den zahlreichen Gästen zählten neben Bürgermeister Olaf Schulze und Bürgervorsteher Arne Ertelt auch viele Geesthachter Schulleitungen sowie ehemalige Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter wie Ingo Spiegelhalder, früherer Schulleiter der Silberbergschule. Die Schülerinnen und Schüler der Waldschule bereiteten ein buntes Programm mit Liedern, einem Theaterstück und natürlich dem traditionellen Waldschul-Lied vor – eine liebevolle Hommage an ihren Schulleiter.
Michael Scherm trat seinen Dienst an der Waldschule am 1. August 1998 an. Zuvor war der gebürtige Delmenhorster bereits in verschiedenen pädagogischen Bereichen tätig: an der Volkshochschule, als wissenschaftlicher Mitarbeiter und als Lehrer an einer Berufsschule. 1991 wechselte er in den Kreis Herzogtum Lauenburg, 1993 erfolgte seine Verbeamtung. Seine berufliche Laufbahn war geprägt von Vielseitigkeit, Engagement und einem unermüdlichen Einsatz für seine Waldschule.
Schulrätin Gesine Weinhold würdigte seinen Weg mit besonderem Blick auf die großen bildungspolitischen Veränderungen, die Scherm über die Jahre mitgetragen und mitgestaltet hat – von der Schulstrukturreform der 1990er-Jahre bis hin zu Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Inklusion. Dabei sei er sich selbst stets treu geblieben: „Mit Herzlichkeit, Empathie und Humor waren Sie ein Mensch, der die Schulgemeinschaft geprägt hat. Es ist schwer vorstellbar, die Waldschule ohne Sie.“

Auch Bürgermeister Olaf Schulze fand persönliche Worte des Dankes: „Von Ihren 27 Jahren als Schulleiter habe ich Sie neun als Bürgermeister begleitet. Sie haben für Ihre Schule gekämpft, Veränderungen mitgetragen und die Entwicklung des Ganztags mit großem Engagement unterstützt – immer im kollegialen Austausch mit der Stadt.“ Mit einem Augenzwinkern erinnerte Schulze an den temporären Umzug der Schule an den Buntenskamp und hob hervor, dass die neue Mensa, die in Planung ist, für Scherm hoffentlich bald als „Privatbesucher“ erlebbar sein wird.
Bürgervorsteher Arne Ertelt betonte Scherms Zuverlässigkeit und ruhige Art: „Sie waren ein Fels in der Brandung. Mit Geduld und Humor haben Sie viele Projekte begleitet. Ihr herzliches Wesen hat diese Schule bereichert.“ In seiner Abschiedsrede zeigte sich Michael Scherm gerührt: „Die Worte haben mich sehr gerührt. Ich schaue mit Dankbarkeit auf 27 Jahre an der Waldschule zurück. Es war nicht nur mein Beruf – es war eine ganz besondere Verbindung.“ Besonders am Herzen lagen ihm unter anderem das Waldprojekt, das Sinus-Projekt oder auch das Zirkusprojekt – Ausdruck einer Schule, die mehr ist als nur ein Lernort. „Die familiäre Atmosphäre hier ist nicht selbstverständlich“, so Scherm. Gleichzeitig sprach er offen über die Herausforderungen seiner Tätigkeit: den Lehrermangel, wachsende Verwaltungsaufgaben und technische Umbrüche. „Früher hatten wir Tafeln – bald hoffentlich Whiteboards.“ Für die Zukunft der Schule wünschte er sich vor allem, dass junge Menschen wieder für den Lehrerberuf begeistert werden. „Denn wir müssen uns weiter wandeln – für unsere Kinder.“