Kehrsen (pm). Der GeoPark Nordisches Steinreich mit Sitz in Kehrsen hat zwei Ausflüge in den Harz im Programm. Geologie ist dort am spannendsten, wo man sie direkt erleben kann. Darum bietet der GeoPark auch in diesem Jahr wieder zwei Exkursionen im Harz an. Das Angebot richtet sich an den geologisch interessierten Laien und bietet die Möglichkeit sich einmal intensiver mit der Geologie einer Region auseinander zu setzen und selbst zu lernen, in den Gesteinen zu lesen. Wie bei allen Veranstaltungen des GeoParks geht es hier also nicht allein um die Gesteine des Harzes, sondern auch um Geschichtliches. Denn der Bergbau hat den Harz geprägt und seine Folgen sind noch heute sichtbar.

Extreme, spannende geologische Vorgänge prägten die Entstehung des Harzes, Vorgänge, die für viele Landschaftsformen in ganz Deutschland prägend waren. Die erste der beiden dreitägigen Exkursionen, vom 8. bis zum 10. August, wird sich in der Region um Altenau auf die Suche nach den Spuren des historischen Bergbaus begeben. Die Themen sind über 1000 jährige Bergbaugeschichte, die Halden, die Harzgesteine und die Wasserwirtschaft. Auf Grund seiner Silbervorkommen war der Harz schon seit Jahrhunderten ein Ort der Erforschung des Untergrunds. Viele Ideen wurden gewälzt, bis man verstanden hat, wie die Silbererzlager des Harzes gebildet wurden. Daher ist der Harz besonders gut erforscht. Auf der Exkursion wird an ausgewählten Geotopen die Entstehungsgeschichte des Harzes nachvollzogen.
Von Plattenkollisionen und vielen Meeren handelt die Geschichte, in die man vom 3. bis zum 5. Oktober in der Region um Treseburg eintauchen kann. Eine Mischung aus Pkw-Exkursion und Wanderungen führt direkt an die Fenster in die Erdgeschichte (Steinbrüche, Aufschlüsse) und macht so Geologie erlebbar. Marine Ablagerungen, aus den Zeiten, da der Harz immer wieder am Grund von verschiedenen Meeren lag, demonstrieren allerorten die Entstehungsgeschichte des Harzes. Angefangen bei der Teufelsmauer, über das Bodetal, bis hin zum Krockstein-„Marmor“ sind wieder viele spannende Ziele dabei. Der Kalksteinbruch bei Rübeland stellt die Reste eines sehr alten tropischen Riffes aus dem Erdaltertum dar und war damals Teil eines weltweiten Riffgürtels zu dem neben dem Harz auch Teile Kanadas, Australiens und Chinas gehörten. Inmitten tief eingeschnittener, wild romantischer Täler wird außerdem eine uralte Magmakammer von Treseburg nach Thale durchwandert. Und last but not least bieten die imposanten, steil stehenden Sandsteinbänke der „Teufelsmauer“ am Nordrand des Harzes ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die jüngsten Aufrichtungsbewegungen des Harzes dar. Ganz besonders erfreulich ist, dass diese Mal auch wieder die Befahrung eines aktiven Steinbruchs dabei sein wird. Das spektakuläre dieses Steinbuchs ist, dass er sich wenige Kilometer nördlich der Harznordrandstörung, einer geologischen Störung mit Aktivierungszeitraum in der Unterkreide, befindet. Im Kalksteinbruch stehen überkippte Schichten des Oberjura an. Das Einfallen der Schichten beträgt etwa 70° Süd, das heißt, die Schichten sind aus der Horizontalen um 110° nach Norden rotiert worden. Diese imposanten Schichten sind im Steinbruch mit fast 200m aufgeschlossen.
Weitere Details für beide Exkursionen finden sich auf der Homepage des GeoParks Nordisches Steinreich. Die Anmeldung kann jederzeit im Veranstaltungsportal erfolgen unter: tickets.geopark-nordisches-steinreich.de.