Geesthacht (pm). Für die Bedeutung von fairem Handel sensibilisieren und für nachhaltigen Umgang mit Konsumgütern werben – diese Gelegenheit nutzt die Stadt Geesthacht so oft wie möglich. Auch beim Fest „50 Jahre Geestachter Eisenbahn“ waren Vertreterinnen und Vertreter der Steuerungsgruppe Fairtrade vor Ort und haben bei dem Event am Alten Bahnhof in Geesthacht mit einem Stand über die Auswirkung von fairen Handelsketten auf Produkte und die Bedeutung von Fairtrade für Geesthacht. Denn: Die Stadt Geesthacht ist seit 2019 zertifizierte Fairtrade-Stadt.
Interessierte, die sich am Stand über das Thema Fairtrade informiert haben, konnten auch bei einem Schätzspiel mitmachen. Es galt die Anzahl von Kaffeebohnen in einem Glas zu erraten. Das Ergebnis: Es waren 8012 Kaffeebohnen im Glas.
Die geringste Abweichung hatten Familie Wagner-Jost aus Geesthacht (-512) und Familie Jaschke aus Bückeburg (-526). Sie erhielten für ihre Schätzleistung eine randvoll gepackte Tasche mit Fairtrade-Produkten. Darin versteckten sich unter anderem fair gehandelter Kaffee sowie fair gehandelte Schokolade, Rezeptsammlungen mit dem Fokus auf fair gehandelten Zutaten und ein hochwertiger Bildband über Geesthacht.
Zum Hintergrund: 2024 wurde die Stadt Geesthacht rezertifiziert, das heißt, sie hat ihren Titel „Fairtrade-Town“ erneuert. Denn die Stadt erfüllt nicht nur die für die Zertifizierung notwendigen Kriterien, sondern baut ihr Engagement für die Verwendung fair gehandelter Produkte stetig aus. Erstmals wurde der Stadt Geesthacht der Titel 2019 durch den gemeinnützigen Verein TransFair verliehen.
„Faire Handelsbeziehungen und ihre Auswirkungen sind uns ein echtes Anliegen, darum haben wir uns als Stadt der Fairtrade-Town-Kampagne angeschlossen und uns auch zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen bekannt“, sagt Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze und verweist auf entsprechende Ratsbeschlüsse.
Städte, die sich der Fairtrade-Kampagne anschließen wollen, haben insgesamt fünf Kriterien zu erfüllen: Die Politik muss sich per Ratsbeschluss hinter die Initiative stellen, es muss eine Steuerungsgruppe eingerichtet sowie Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden und es gilt sowohl Unternehmen als auch die Zivilgesellschaft von dem Fairtrade-Gedanken zu überzeugen – letzteres heißt konkret bezogen auf die Einwohnerzahl Geesthachts: Mindestens vier Gastronomiebetriebe und sieben Geschäfte müssen Fairtrade-Produkte führen, mindestens eine Schule, ein Verein und eine Kirchen-/Glaubensgemeinde sich hinter die Kampagne stellen. Letztere verwenden – so schreiben es die Richtlinien ebenfalls vor – bei öffentlichen Veranstaltungen genauso wie das Rathaus mindestens zwei fair gehandelte Produkte.
Um für den Fairtrade-Gedanken zu sensibilisieren, hat die Stadt Geesthacht 2019 beispielsweise einen fair gehandelten Geesthacht-Kaffee aufgelegt. Über die Jahre wurde eine fair gehandelte Schokolade mit Geesthacht-Schriftzug entwickelt und mit vielen Aktionen für den Fairtrade-Gedanken geworben. Wer sich dafür interessierte, in welcher Weise fairtrade im Geesthachter Stadtbild eine Rolle spielt, kann sich per Smartphone auf eine Fairtrade-Stadt-Rallye begeben. Die entsprechende App können Interessierte unter „FAIRlaufen in Geesthacht“ kostenfrei herunterladen.
Geesthacht ist eine von über 820 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk der Fairtrade-Towns umfasst über 2.000 Fairtrade-Towns in insgesamt 36 Ländern, darunter Großbritannien, Schweden, Brasilien und der Libanon. Weiter Informationen zur Fairtrade-Towns Kampagne finden Sie unter www.fairtrade-towns.de. Wie sich die Stadt Geesthacht in Sachen Fairtrade engagiert ist unter www.geesthacht.de