Herzogtum Lauenburg (pm). Im Kreis Herzogtum Lauenburg sind in der aktuell abgelaufenen Grippesaison 2024/2025 die Influenza-Infektionen deutlich angestiegen. Diese Bilanz zog heute die AOK NordWest. Insgesamt wurden nach den aktuellen Zahlen des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI) im Zeitraum von Anfang Oktober 2024 (40. Kalenderwoche) bis Ende April 2025 (17. Kalenderwoche) 588 Influenza-Infektionen gemeldet. Das sind 298 Fälle mehr als in der vorherigen Grippesaison 2023/2024 mit 290 registrierten Fällen. „Aufgrund der stark gestiegenen Zahlen raten wir dringend dazu, die Grippeschutzimpfung wieder besser zu nutzen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch und warnt vor den Folgen der nachlassenden Impfbereitschaft.
Impfbereitschaft weiter zurückgegangen
Trotz der nicht unerheblichen Gesundheitsrisiken bei einer Infektion mit dem Influenza-Virus war die Bereitschaft der Menschen zur Grippeschutzimpfung landesweit in Schleswig-Holstein im Jahr 2024 an einem neuen Tiefststand angelangt. Das zeigt eine aktuelle AOK-Auswertung.
Danach ließen sich nur 13,2 Prozent der AOK-Versicherten gegen Influenza impfen. Das war nach 2017 mit 14,2 Prozent der zweitniedrigste Wert in den vergangenen zehn Jahren. Ihren Höchststand erreichte die Quote während der Coronapandemie: Im Jahr 2020 ließen sich insgesamt 19 Prozent der Versicherten gegen die Grippe impfen.

AOK rät zur Grippeschutzimpfung
Aufgrund der stark gestiegenen Zahlen rät die AOK NordWest dringend dazu, die Grippeschutzimpfung wieder besser zu nutzen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am RKI empfiehlt die Impfung für Menschen ab 60 Jahren. Denn mit zunehmendem Alter lassen die Abwehrkräfte nach: Infektionskrankheiten wie die Grippe können dann gefährliche Folgen nach sich ziehen. Dazu gehören Lungenentzündungen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Eine Grippe kann zudem Asthmaanfälle verursachen. Die STIKO empfiehlt die Impfung darüber hinaus auch Personen mit erhöhtem Gesundheitsrisiko wie Schwangere und chronisch Kranke aller Altersgruppen, außerdem für medizinisches und pflegerisches Personal sowie Personengruppen mit umfangreichem Publikumsverkehr.
Grippeschutzimpfung vormerken
Um für die nächste Grippesaison gewappnet zu sein, sollte schon jetzt der Herbst im Kalender vorgemerkt werden. Denn der beste Zeitraum für eine Impfung sind die Monate Oktober bis Mitte Dezember. Nach der Impfung dauert es etwa zehn bis 14 Tage, bis der Körper den vollen Impfschutz aufgebaut hat. Da sich Grippeviren ständig verändern, wird der Impfstoff jährlich für die zu erwartende Virus-Variante angepasst. Um optimal für die aktuelle Saison geschützt zu sein, ist eine erneute Impfung notwendig. Die Impfung kann bei allen niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen wie in der hausärztlichen Praxis durchgeführt werden. Zudem ist die Grippeimpfung für Personen ab 18 Jahren auch in Apotheken möglich. Dafür müssen Apotheker und Apothekerinnen eine spezielle Fortbildung nachweisen. Für die Impfung wird nur die elektronische Gesundheitskarte vorgelegt.