Mölln (pm). Wer regelmäßig auf dem Gudower Weg mit dem Rad unterwegs ist, kennt die Situation: Autos fahren oft schneller als es der enge Straßenraum zulässt und überholen mit knappem Abstand. Gerade für Radfahrer wird das schnell brenzlig. Die geplante Tempo-30-Zone soll für mehr Sicherheit im Alltag sorgen.
„Das ist keine Symbolpolitik, wie es von Seiten der CDU behauptet wird – das ist praktischer, verantwortungsvoller Verkehrsschutz“, erklärt Regina Hälsig, Bauausschussmitglied der Grünen Mölln. „Wir wollen nicht warten, bis es zu Unfällen kommt. Es geht darum, präventiv zu handeln – für sichere Wege, besonders für Kinder, Ältere und alle, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind.“
Mit Tempo 30 verringert sich der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Autos und Fahrrädern deutlich. Das senke das Risiko von gefährlichen Situationen und fördere ein rücksichtsvolles Miteinander auf der Straße – zumal Radfahrende auf dem Gudower Weg auf der Fahrbahn fahren müssen. Hälsig dazu: „Viele Autofahrende unterschätzen, wie stressig es sein kann, wenn man als Radfahrerin überholt wird, obwohl kaum Platz ist. „
Neben der Sicherheit profitiere auch die Lebensqualität entlang der Straße. Weniger Tempo bedeutet auch weniger Lärm – ein nicht zu unterschätzender Gewinn für die Anwohnenden. Tempo 30 entlaste die Straße hörbar, gerade in den frühen Morgen- und Abendstunden.
Die Maßnahme sei laut Grüne kein Schnellschuss, sondern Bestandteil des Möllner Radverkehrskonzepts, das 2019 von der Stadtvertretung beschlossen wurde. Ziel sei ein fahrradfreundliches, sicheres und lebenswertes Mölln. Die Tempo 30 Zone sorge für einheitliche Geschwindigkeiten in diesem Stadtgebiet, mache Schilder überflüssig und werde durch eine klare Rechts-vor-Links-Regelung an der Kreuzung zur Hindenburgstraße ergänzt. Das alles für rund 3.500 Euro – eine Investition, die sich mehrfach auszahlt.

Die CDU bezeichnet den Beschluss der Tempo 30 Zone als absurd und verweist auf die geringe Unfallzahl. Für die Grünen greife dieses Argument deutlich zu kurz: „Wenn wir erst reagieren, wenn etwas passiert, dann haben wir als Stadtpolitik unseren Auftrag nicht verstanden. Verkehrssicherheit misst sich nicht nur in Statistiken – sie beginnt bei der Frage, ob Menschen sich auf der Straße sicher fühlen“, so die Grüne Hälsig.
Tempo 30 auf dem Gudower Weg sei kein Angriff auf Autofahrende – es sei ein Gewinn für alle. Für Radfahrende, für Kinder, für Anwohner – und letztlich auch für Autofahrende selbst, weil mehr Rücksichtnahme den Verkehr entspannter macht. Oder wie Regina Hälsig es formuliert: „Moderne Mobilität heißt: Wir teilen den Raum fair. Und wir schützen die, die im Straßenverkehr am verletzlichsten sind.“