Herzogtum Lauenburg (pm). Sobald die Temperaturen steigen, zieht es viele Menschen mit Grill und Picknickkorb in Parks und Gärten. Doch Grillen belastet Umwelt und Klima – von Einweggrills über Billigfleisch bis zu Tropenholz-Kohle. Der NABU zeigt, wie es nachhaltiger geht. „Grillen und Umweltschutz schließen sich nicht aus. Wer beim Einkaufen und Zubereiten einige Regeln beachtet, kann den Sommer lecker und umweltfreundlich genießen,“ sagt Eva Krautter, Pressesprecherin des NABU Schleswig-Holstein.
1. Bei Grillkohle genau hinschauen
Herkömmliche Grillkohle enthält leider oft Holz unklarer Herkunft, manchmal auch aus den Tropen mit hohem Risiko für Raubbau an den dortigen Wäldern. Der NABU empfiehlt deswegen aus Grillkohle aus heimischer Herkunft. Das Produkt sollte die Holzart nennen und mit FSC- oder Naturland-Zertifizierung gekennzeichnet sein. Das garantiert Mindeststandards der nachhaltigen Forstwirtschaft und die Einhaltung sozialer Kriterien bei der Herstellung. Das DIN-Kennzeichen garantiert zudem den Verzicht auf Pech, Erdöl, Koks und Kunststoffe.
Noch nachhaltiger wäre es, einen Elektrogrill zu nutzen, da so kein Holz geerntet, verarbeitet und transportiert werden muss. Elektrogrills können mit Ökostrom nahezu klimaneutral betrieben werden. Gleichzeitig entstehen beim Elektrogrillen kaum krebserregende Stoffe wie Rauch oder PAK, was das Grillen mit Strom auch zur deutlich gesünderen Alternative macht.
2. Ohne Chemie anzünden
Chemische Grillanzünder sollten vermieden werden. Leicht brennbare, ökologische Materialien, etwa kleine Äste und Stöckchen, Karton, Wolle oder Watte tun es genauso gut.
3. Schluss mit Einweg
Einweggrills und Aluschalen verursachen unnötigen Müll und verschwenden wertvolle Ressourcen. Besser langlebige Grills aus Edelstahl nutzen. Auch das Grillzubehör sollte wiederverwendbar sein. Das gilt auch für Besteck und Geschirr. Umweltfreundlicher als Plastikgabeln und Pappteller ist Mehrweg-Geschirr. Krautter: „Kompostierbare Alternativen aus Holz oder Palmblatt sind nicht viel besser als Einweg-Plastik, da sie ebenfalls Einweg sind und somit Ressourcen verschwenden. Besser konsequent Mehrweggeschirr nutzen.“
4. Fleisch in Maßen – oder ganz ohne
Die Fleischproduktion trägt massiv zur Klimaerhitzung bei. Zudem wird für die Fleischproduktion sehr viel Wasser und Energie verbraucht. Der NABU rät zu weniger Fleisch – und wenn, dann bio, regional und aus artgerechter Haltung (oder zumindest regional und artgerecht gehalten). Pflanzliche Alternativen wie Gemüse-Spieße, Halloumi-Käse oder Tofu sind klimafreundlicher und lecker – einfach mal ausprobieren. Wer Fisch auf den Grill legen will, sollte ihn nur aus gesunden Beständen kaufen – und wenn möglich, regional. Hilfe bietet dabei die „Guter Fisch“-Liste von NABU, Verbraucherzentrale, Geomar, DUH und WWF. Liste Guter Fisch: www.verbraucherzentrale.de/guter-fisch
5. Rücksicht auf Natur und Nachbarn
Eigentlich selbstverständlich: Keine Glutreste auf Wiesen auskippen, keinen Müll hinterlassen und Tiere nicht durch Lärm oder Rauch vertreiben. Feuerstellen nur dort nutzen, wo sie erlaubt sind. In Naturschutzgebieten ist Grillen immer tabu.