Kiel (pm). Zur Förderung des Erfahrungsaustauschs und der Vernetzung im Bereich der klimaschonenden Weidehaltung hat das vom Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) initiierte Kompetenzzentrum für klimaeffiziente Landwirtschaft ein neues Projekt ins Leben gerufen. Ziel ist es, den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen bestehenden sowie neuen Akteuren zu intensivieren und praxisorientierte Umsetzungsmöglichkeiten zu entwickeln. Federführend verantwortet die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein das Vorhaben in Kooperation mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, dem Berufsbildungszentrum Schleswig und der Fachhochschule Kiel. Landwirtschaftsminister Werner Schwarz überreichte heute (11. Juni) einen Förderbescheid in Höhe von rund 29.000 Euro an die Präsidentin der Landwirtschaftskammer, Ute Volquardsen.
Landwirtschaftsminister Werner Schwarz sagte dazu: „Die Weidehaltung ist ein bedeutender Baustein für eine nachhaltige und zukunftsfähige Milchviehwirtschaft. Sie fördert nicht nur das Tierwohl und ermöglicht eine kostengünstigere Fütterung, sondern birgt zugleich ein hohes Potenzial für den Klimaschutz sowie den Erhalt der Biodiversität. Allerdings stellt eine klimaschonende Weidewirtschaft auch hohe Anforderungen an das Weidemanagement. Nur durch optimierte Bewirtschaftungsformen können diese Potenziale voll ausgeschöpft werden. Mit der Förderung dieses Projektes setzen wir ein klares Signal: Wir unterstützen die bäuerlichen Betriebe dabei, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und zugleich wirtschaftlich erfolgreich zu sein.“
Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, dankte dem Kompetenzzentrum für klimaeffiziente Landwirtschaft für die Unterstützung und betonte die Bedeutung des Projekts. Damit werde nachhaltige und klimaschonende Landwirtschaft nicht nur in Worten anerkannt, sondern auch durch praktische Förderung gestärkt. „Das Thema ist sowohl hochaktuell als auch zukunftsweisend. Mit rund 326.000 Hektar macht das Grünland etwa 30 Prozent unserer landwirtschaftlichen Nutzfläche aus. Es dient in erster Linie als Futtergrundlage für unsere Milchviehbetriebe, die mit mehr als 340.000 Kühen einen wichtigen Beitrag zur Ernährung und Wertschöpfung leisten. Darüber hinaus erfüllt das Grünland zahlreiche weitere wertvolle Funktionen“, so die Präsidentin.
Ein zentraler Baustein des Projekts sind praxisorientierte Feldtage auf landwirtschaftlichen Betrieben mit verschiedenen Themenschwerpunkten. Neben Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern sowie Beratungs- und Lehrkräften richten sich diese Angebote insbesondere an angehende Landwirtinnen und Landwirte. Auszubildende und Studierende im Agrarbereich erhalten so die Gelegenheit, praxisnahe Einblicke in die Weidemilchproduktion zu gewinnen und Vorurteile gegenüber der Weidehaltung abzubauen. Darüber hinaus soll das Projekt die Vernetzung der Weidemilchbetriebe fördern, um gemeinsame Herausforderungen zu identifizieren und innovative Lösungen für eine klimaschonende Zukunft zu entwickeln.
Hintergrund:
Das Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) hat das von einem Experten-Netzwerk getragene Kompetenzzentrum für klimaeffiziente Landwirtschaft ins Leben gerufen, um den Herausforderungen des Klimawandels auf die schleswig-holsteinische Landwirtschaft zu begegnen. Neben der Organisation vielfältiger Veranstaltungsformate steht die gezielte Förderung von Projekten zu Klimaschutz und Klimaanpassung im Zentrum der Arbeit des Kompetenzzentrums. Damit soll der Wissenstransfer in die landwirtschaftliche Praxis deutlich beschleunigt werden.
Um diesen Prozess weiter voranzutreiben, ruft das Kompetenzzentrum für klimaeffiziente Landwirtschaft aktuell alle Akteure dazu auf, Projektanträge für Modell- und Demonstrationsvorhaben einzureichen. Gesucht werden innovative, praxisnahe Projekte, die aktiv zur Anpassung an den Klimawandel und zur Verbesserung des Klimaschutzes in der Landwirtschaft beitragen. Gefördert werden Vorhaben, die praxisnah Lösungen entwickeln und erproben. Weitere Informationen finden sich unter www.schleswig-holstein.de/klimakompetenzzentrum