Mölln (pm). Die Stadt Mölln geht mit einer neuen Initiative gegen die zunehmende Verschmutzung durch Zigarettenkippen vor. Dank der Idee und des Engagements von Detlev Schmalfeld vom Hagebau kompakt Baumarkt und Gartenmarkt in Mölln wurden stadtweit 25 auffällige Kippenboxen installiert. Diese finden sich an frequentierten Orten wie dem ZOB, Bahnhof, in der Hauptstraße am ZOB, am Waldsportplatz und an stark frequentierten Bushaltestellen.
Detlev Schmalfeld hatte die unschöne Ansammlung von Zigarettenresten auf Gehwegen und Straßen leid und suchte nach einer praktischen Lösung. Seine Initiative fand schnell Unterstützung: Die Glaserei Wätge montierte kostenfrei die Glasscheiben für die Boxen, während das Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow verschiedene bauliche Anpassungen an den ursprünglichen Briefkästen vornahm.
Bürgermeister Ingo Schäper zeigte sich von der Idee sofort begeistert und orderte für die Stadt Mölln 25 der praktischen Behälter. „Jede Zigarettenkippe, die dank dieser Boxen nicht mehr auf dem Gehweg oder der Straße landet, ist ein Erfolg und trägt maßgeblich zu einem saubereren und angenehmeren Stadtbild bei“, so der Bürgermeister.
Die unsichtbare Gefahr: Zigarettenkippen und ihre Folgen für die Umwelt
Oft unterschätzt, stellen Zigarettenkippen eine erhebliche Gefahr für die Umwelt dar. Sie enthalten über 7.000 Schadstoffe, darunter nachweislich 50 krebserregende Substanzen. Der Filter, dessen Aufgabe es ist, einen Großteil dieser Giftstoffe zu filtern, speichert diese hochkonzentriert in seinen Fasern. Gelangen diese Filter in Kontakt mit Wasser, lösen sich die Schadstoffe und gelangen in Gewässer und die Umwelt.
Besonders schnell löst sich das Nervengift Nikotin: Bereits nach einer halben Stunde in einer Pfütze kann die Hälfte des Nikotins freigesetzt werden. Eine einzige Zigarettenkippe kann so bis zu 1.000 Liter Wasser mit Nikotin verseuchen und zur Vergiftung von kleinen Wassertieren führen.
Ein weiterer kritischer Aspekt ist die Zusammensetzung der Filter. Entgegen der Annahme, sie bestünden aus schnell verrottendem Papier, werden konventionelle Filter aus Zellulose-Acetat hergestellt – einem Kunststoff. Die Zersetzung dieses Materials zu Mikroplastik kann viele Jahre dauern und trägt zur Belastung der Meere bei. Rückstände dieses Kunststoffs wurden sogar schon im arktischen Meereis nachgewiesen.
Erste Erfolge und Appell an die Vernunft
Bereits nach zwei Wochen konnte Detlev Schmalfeld rund 2.500 Zigarettenkippen aus den neuen Boxen einsammeln. Er wird die Reinigung in den kommenden Wochen fortsetzen und ist gespannt auf die weitere Bilanz bis zum Sommer. Bürgermeister Schäper bedankte sich herzlich bei Herrn Schmalfeld für sein Engagement sowie bei der Glaserei Wätge und dem Lebenshilfewerk Mölln-Hagenow für ihre wertvolle Unterstützung.
Die Stadt Mölln und Detlev Schmalfeld appellieren gemeinsam an alle Raucherinnen und Raucher, die bereitgestellten Kippenboxen oder die anderen Mülleimer verantwortungsvoll zu nutzen und ihre Zigarettenreste nicht achtlos wegzuwerfen – für eine saubere Umwelt und ein angenehmes Miteinander in Mölln.