Geesthacht (pm). Vom Hamburger Hauptbahnhof per S-Bahn nach Bergedorf fahren, von dort per Bus nach Geesthacht und das letzte Stück per Fahrrad radeln: Das könnte künftig ganz unkompliziert Alltag werden – und zwar auch ohne das eigene Fahrrad den Tag über in der Geesthachter Innenstadt zwischenzuparken. Denn die Stadt Geesthacht beteiligt sich an dem Leitprojekt „Bikesharing“ der Metropolregion Hamburg. Sie ist damit Teil eines Prozesses, mit dem 33 Kommunen und Organisationen gemeinsam Tourismus und nachhaltige Mobilität vorantreiben möchten. Ganz konkret: Durch das Projekt sollen die Schaffung, Entwicklung und Vernetzung von regionalen Bikesharing-Angeboten unterstützt werden.
Grundlage für die Initiative der Stadtverwaltung ist ein politischer Beschluss: Im Januar beauftragte der Ausschuss für Stadt- und Verkehrsplanung die Verwaltung damit, die Etablierung eines Bike-Sharing-Angebots in Geesthacht zu prüfen. Aus diesem Grund hat sich die Stadt Geesthacht dafür entschieden, sich am Leitprojekt „Bikeharing“ der Metropolregion Hamburg zu beteiligen.
„Das Bikesharing-Angebot soll eine flexible Ergänzung zum bestehenden öffentlichen Nahverkehr bieten und stellt nicht nur für Einheimische, Pendlerinnen und Gäste eine attraktive Mobilitätsform dar, sondern auch Jugendliche profitieren von dem Angebot, da sie nicht eigenständig das Auto als Verkehrmittel nutzen können. Insbesondere für die sogenannte „letzte Meile“ kann Bikesharing Lücken in bestehenden Mobilitätsangeboten schließen. Der Unterschied zur klassischen Fahrradverleihe besteht darin, dass die Buchung beim Bikesharing digital abläuft und auch für kurze Zeiten möglich ist. Außerdem kann der Ausleih- und Rückgabeort verschieden sein. Die Kielregion geht mit der „Sprottenflotte“ mit gutem Beispiel voran und zeigt auf, wie Bikesharing das bestehende Mobilitätsangebot auch über die Stadtgrenzen hinaus ergänzen kann,“ erklärt Sina Döhring vom Fachdienst Stadtplanung der Geesthachter Stadtverwaltung.
Mit dem jetzt beschlossenen Leitprojekt schafft die Metropolregion Hamburg eine Grundlage, um Fahrradverleihsysteme regional zu vernetzen und weiterzuentwickeln. Ziel ist es, bestehende und zukünftige Bikesharing-Angebote besser miteinander zu verknüpfen und ihre Einführung auf kommunaler sowie regionaler Ebene zu erleichtern. Dies soll die Mobilität von Einheimischen und Gästen verbessern und zur Lebensqualität sowie CO₂-Reduktion in der Region beitragen. Bikesharing ist so ein Baustein einer klimafreundlichen und multimodalen Mobilitätsstrategie.
Das Projekt stützt sich auf eine breite Allianz engagierter Kommunen und weiterer Organisationen, die gemeinsam Grundlagen für den Aufbau eines vernetzten Gesamtangebots schaffen wollen. Für andere Kommunen sollen die Ergebnisse als Entscheidungshilfe dienen, ob und wie ein Bikesharing-System lokal eingeführt werden kann. Bereits 33 Kommunen und Einrichtungen haben ihre Mitwirkung zugesichert. Der Kreis Segeberg übernimmt die Federführung des Projekts. Von dem Gesamtbudget in Höhe von 200.000 Euro übernimmt die Metropolregion Hamburg 80 Prozent der Projektkosten.