Herzogtum Lauenburg (hs). In den Nächten ist es noch sehr kalt, aber der Frühling ist in manchen Ecken schon zu sehen und die Bienchen und Hummel summen schon an sonnigen Stellen. Hilde Schulz summt in diesen Tagen ein altes Volkslied aus Mähren, dass es wohl schon seit 1884 gibt. Dieses Lied hat sie für die LeserInnen von Herzogtum direkt ins Plattdeutsche übersetzt. Vielleicht summt es jetzt noch mehr im Herzogtum?
Im Märzen der Bauer Volkslied aus Mähren seit 1884
- Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt.
- Er setzt seine Felder und Wiesen instand.
- Er pflüget den Boden, er egget und sät.
- Und regt seine Hände frühmorgens und spät.
- Die Bäurin, die Mägde, sie dürfen nicht ruhn.
- Sie haben im Haus und im Garten zu tun.
- Sie graben und rechen und singen ein Lied.
- Sie freu’n sich wenn alles schön grünet und blüht.
- So geht unter Arbeit das Frühjahr vorbei.
- Da erntet der Bauer das duftende Heu.
- Er mäht das Getreide, dann drischt er es aus.
- Im Winter, da gibt es manch fröhliche Schmaus.
Im Märzen der Bauer
Op Platt översett vun Hilde Schulz:
- In’n März, de Buer de Peer anspannt.
- He sett siene Feller und Wischen in Gang.
- He pleugt den Bodden, he eggt und seit.
- Und rögt siene Hann freuhmorgens und laat.
- De Buersfru, de Deerns, se dörft nich rauhn.
- Se hebbt in Huus und Goorden to daun.
- Se gravt und harkt und singt een Leed.
- Se freit sick wenn allns scheun greunt und bleuht.
- So geiht mit de Arbeet dat Freuhjohr vörbi.
- Dor arnt de Buer dat rükend Heu.
- He meiht dat Korn, denn döscht he dat ut.
- In’n Winter, dor gift dat mank vergneugtet Eeten.
Hamfelln, in’n März 2025