Fitzen (pm). Wie gelingt Innovation im ländlichen Raum? 25 Vertreter aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft trafen sich am Dienstag im Gasthaus „Zur Fähre“ in Fitzen, um genau das für den Kreis Herzogtum Lauenburg als Teil der „Landvorteil-Region“ herauszuarbeiten.
Im Workshop des Forschungsprojekts LIONA („Ländliche Innovationsökosysteme nachhaltig gestalten“) wurden erfolgreiche Ansätze aus anderen ländlichen Innovationsräumen in Deutschland und Europa vorgestellt. Auf dieser Grundlage wurden gemeinsam konkrete Ideen entwickelt, wie der Kreis Herausforderungen begegnen, seine Stärken besser nutzen und dadurch Innovation fördern kann. Im Forschungsprojekt LIONA untersucht das Team der Leuphana Universität Lüneburg und des Think & Do Tanks neuland21, wie innovative Ideen und Projekte erfolgreich gestaltet werden.
Erfolgsfaktoren für lebendige ländliche Räume
Das Ergebnis der LIONA-Forschung: Der größte Mehrwert für ein Dorf oder eine Gemeinde entsteht, wenn technologische, wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte von Innovation zusammen gedacht werden. Zudem zeigte sich, dass wirksame Innovationsprojekte oft aufeinander aufbauen und schrittweise eine Region verändern können. Eine Herausforderung bleibt, bestehende Strukturen für neue Ideen zu öffnen und Berührungsängste zu Netzwerken und Entscheidern abzubauen.
Herzogtum Lauenburg: viel Engagement durch gut vernetzte Einzelpersonen
Ein Einblick in den Innovationsatlas, ein weiteres Landvorteil-Projekt, zeigte: Die Region hat viele engagierte Macherinnen und Macher. Veränderungen entstehen vor allem durch gut vernetzte Akteure, die Dinge ins Rollen bringen. Persönliche Beziehungen, kurze Wege zur Verwaltung und ausreichend Raum für neue Projekte sind wichtige Standortvorteile im ländlichen Raum.
Im interaktiven Workshop-Teil betrachteten die Teilnehmenden bestehende Prozesse und Strukturen im Herzogtum Lauenburg und entwickelten Ansätze, um die Zusammenarbeit vor Ort zu stärken. Dabei wurde deutlich: Für erfolgreiche Projekte braucht es feste Ansprechpersonen und ein starkes Zusammenspiel zwischen Kommunen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Auch das Selbstbild einer Region ist entscheidend dafür, ob und wofür sich Menschen engagieren.
„Mir hat der Workshop nochmal deutlich vor Augen geführt, dass es sehr viele engagierte Menschen hier im Kreis gibt, die Lust haben, Neues auszuprobieren. Der Schlüssel liegt im Austausch und in der Vernetzung der verschiedenen Akteure.“, resümiert Michaela Bierschwall, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Lauenburg und Mit-Initiatorin des Landvorteil-Bündnisses.
Ergebnisse als Grundlage für weitere Projekte
Die Erkenntnisse aus LIONA bilden die Basis für weitere Landvorteil-Projekte. Im Sommer starten neue Projekte, die sich unter anderem mit der Bedeutung von Innovationsorten, der Rolle von Stadt-Land-Vernetzung und der Förderung von Gründungen im ländlichen Raum befassen.
Über Landvorteil
Landvorteil ist ein WIR!-Bündnis, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Das Projekt ist eine Initiative des Kreises Herzogtum Lauenburg, des Landkreises Ludwigslust-Parchim sowie der Wirtschaftsförderung Herzogtum Lauenburg und wird durch lokale Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft unterstützt. Das Bündnis entwickelt und testet neue Ideen, um das Leben und Arbeiten in der Region zukunftsfähig zu gestalten.
Weiterführende Links:
Hintergründe zum LIONA-Projekt