Herzogtum Lauenburg (pm). Die Tierheime im Land wie auch im Kreis müssen laut den Freien Wählern einen schweren Schlag verkraften: Mit der Verabschiedung des Haushaltes 2025 hat die schwarz-grüne Landesregierung die Landesmittel für die Tierheimförderung komplett gestrichen. 750.000 Euro für die insgesamt 23 Tier- und Katzenschutzvereine im Land fallen weg, ein Aderlass, den die meisten Tierheime kaum abfangen könnten. Dieser Schritt komme ausgerechnet in einer Situation, in der die allermeisten Tierheime mit ihren finanziellen, logistischen und personellen Kapazitäten bereits am Limit oder sogar darüber hinaus sind.
Die Tierheime, auch im Kreis, seien überfüllt, die Kosten für Verbrauchsmaterialien wie für Tierarztbehandlungen steigen immer weiter, so die Freien Wähler weiter. Bei einem Besuch im Möllner Tierheim im letzten Jahr hatte die Freie Wähler-Kreistagsfraktion sich ein Bild von den Problemen und Herausforderungen der Tierschutzvereine machen können. Schnell sei ihnen klar gewesen: „Die Tierheime dürfen mit ihren Problemen nicht alleine gelassen werden“.
Um die größten finanziellen Nöte der Tierheime im Kreis zu lindern und auch, um das gar nicht zu überschätzende Engagement der ehrenamtlichen Tierschützer zu würdigen, wollen die Freien Wähler politisch tätig werden. „Wir werden in die nächste Kreistagssitzung am 13. März einen Antrag einbringen, der fordert, einen Teil der wegfallenden Landesmittel durch Kreisgelder zu kompensieren“, erläutert der Fraktionsvorsitzende Christian Runge. In diesem Antrag fordern die Freien Wähler, dass der Kreis Herzogtum Lauenburg den vier Tierschutzvereinen im Kreis (Büchen, Geesthacht, Mölln, Schwarzenbek) pro Jahr und pro Verein bis zu 10.000 Euro als Zuschuss für Investitions-, Instandhaltungs- und Reparaturkosten zur Verfügung stellt.
Runge führt weiter aus: „Uns ist bewusst, dass Tierschutz eigentlich Aufgabe der Städte und Ämter ist. Dennoch darf der Kreis nicht die Augen vor den Nöten der Tierheime verschließen! Nöte, die sich durch die aus unserer Sicht falsche Entscheidung der Landesregierung massiv verschärft haben.“ Die Freien Wähler hoffen auf eine breite Unterstützung im Kreistag für ihren Antrag und appellieren insbesondere auch an die SPD: „Gerade die SPD hat sich in den letzten Monaten auch für den Tierschutz eingesetzt, zum Beispiel mit ihrer Podiumsdiskussion in Mölln oder dem Besuch von Frau Scheer im Tierheim Geesthacht. Nun können die Kolleginnen und Kollegen der SPD-Fraktion zeigen, wie ernst es ihnen mit der Unterstützung der Tierheime ist,“ wendet sich Runge an die Sozialdemokraten.