Ratzeburg (aa). Elf Jahre nach der Annexion der Krym durch Russland sind Verhaftungen, Entführungen und Repressionen gegen ethnische Krymtataren weiterhin an der Tagesordnung. Der Dokumentarfilm „Silent Deportation“ beleuchtet dieses Thema eindringlich und zeigt die Schicksale von sieben Krymtataren, die durch die politische Lage in ganz Europa verstreut wurden oder unter schwierigen Bedingungen auf der Krym verblieben sind. Die Vorführung findet am Dienstag, 11. März 2025, um 18.30 Uhr im Burgtheater Ratzeburg statt. Der Film ist eine Stunde und 42 Minuten lang und wird in Ukrainisch, Krimtatarisch, Englisch und Russisch mit englischen Untertiteln gezeigt.
Zeitgeschichte mit erschreckenden Parallelen
Die Dokumentation zieht subtile Parallelen zur Massendeportation der Krymtataren im Jahr 1944 unter dem sowjetischen Diktator Joseph Stalin. Das Werk von Dmytro Dzhulay, Anzhelika Rudenko, Elvina Seitbullayeva und Mykyta Isayko zeigt, wie sich die Geschichte auf tragische Weise zu wiederholen droht.
Gespräch mit Ukraine-Kenner Kai Feller
Im Anschluss an den Film findet eine Gesprächsrunde mit Kai Feller statt, der als Ökumene-Pastor des Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg Anfang des Jahres die Ukraine besuchte – unter anderem die von Zerstörung gezeichnete Stadt Cherson. Das Gespräch wird von Matthias E. Behrens (Rotary Club Ratzeburg – Alte Salzstraße) moderiert und auf Deutsch geführt.
Kooperation für mehr Aufklärung
Die Veranstaltung wird vom Rotary Club Ratzeburg – Alte Salzstraße in Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, dem Verein Ratzeburg Hilft sowie Radio Free Europe / Radio Liberty organisiert. Der Filmabend bietet nicht nur einen Einblick in die Geschichte und Gegenwart der Krymtataren, sondern auch die Möglichkeit zur Diskussion über die anhaltenden Auswirkungen der russischen Besatzungspolitik.