Herzogtum Lauenburg (pm). Der Jahreswechsel mit den damit einhergehenden saisonalen Effekten macht sich auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bemerkbar. Im Januar ist die Arbeitslosigkeit nach einer weitgehenden Stagnation im letzten Quartal des Vorjahres wieder deutlicher angestiegen. 331 Menschen mehr als noch im Dezember sind aktuell bei den Agenturen für Arbeit in Mölln und Geesthacht sowie dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg arbeitslos gemeldet. Damit steigt ihre Zahl auf insgesamt 6.067. In der Folge nimmt die Arbeitslosenquote um 0,3 Prozentpunkte zum Dezember zu und liegt jetzt bei 5,5 Prozent.
Vor einem Jahr waren im Januar 5.718 Menschen und damit 349 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 5,3 Prozent.
„Im Januar bringen der Jahreswechsel und damit einhergehende saisonale Effekte immer eine deutlichere Zunahme bei der Arbeitslosigkeit mit sich. Ursächlich sind ausgelaufene befristete Arbeitsverträge, witterungsbedingte Einflüsse wie auch zum Jahresende wirksame Kündigungsfristen. Insgesamt fällt das Plus von 331 arbeitslosen Menschen mehr gegenüber Dezember im Vergleich zu Vorjahren höher aus. In der Folge des Anstiegs sind damit wieder mehr als 6.000 Menschen im Kreis arbeitslos, dies war zuletzt im August des Vorjahres der Fall. Die aktuelle und anhaltende Konjunkturschwäche bildet sich in den Zahlen zum Arbeitsmarkt zunehmend ab“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg. „So hat sich auch die Nachfrage nach Arbeitskräften auf Seiten der Unternehmen abgekühlt. Unser Stellenbestand wie auch die Zahl neu gemeldeter Stellen liegt in diesem Monat unter den Werten des Vormonats wie auch des Vorjahresmonats, was nicht mehr nur allein an saisonalen Effekten liegt. Die Suche nach einem neuen Job wird schwieriger.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im ersten Monat des Jahres 162 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 19 weniger (minus 10,5 Prozent) als im Vormonat und 15 weniger (minus 8,5 Prozent) als im Januar vergangenen Jahres. Insgesamt sind aktuell 1.440 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, 36 oder 2,4 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 37 Stellen weniger (minus 2,5 Prozent). „Die Nachfrage nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat auf Seiten der Unternehmen in diesem Monat nachgelassen. Weniger Stellen finden sich aktuell im Bereich des Handels – hierzu zählen auch der Kfz-Handel und -reparaturen – sowie den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen und der Arbeitnehmerüberlassung. In diesen drei Bereichen hat die Zahl der Stellen um 44 abgenommen, wohingegen die Bedarfe in den übrigen Branchen konstant geblieben sind“, so die Agenturchefin.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Herzogtum Lauenburg beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.713. Die Unterbeschäftigungsquote hat zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte zugenommen und liegt jetzt bei 6,9 Prozent. Im Januar des Vorjahres lag sie bei 6,8 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.
Ausbildung 2025: Unternehmen suchen bereits intensiv, Chancen nutzen und mit den Halbjahreszeugnissen jetzt Richtung Ausbildung starten
Über 700 gemeldete Ausbildungsstellen stehen den angehenden Schulabgängerinnen und -abgängern bei der Arbeitsagentur im Kreis Herzogtum Lauenburg bereits zur Auswahl. „Viele Unternehmen sind schon intensiv auf der Suche nach Auszubildenden für den Ausbildungsstart im kommenden Herbst. Mit den Halbjahreszeugnissen sollten sich diejenigen, die noch nicht aktiv sind, jetzt auf den Weg Richtung Berufsstart machen. Je früher dies geschieht, je größer sind die Chancen auf einen Ausbildungsvertrag im Wunschberuf“, sagt Wieczorek.
Bislang haben sich 458 Jugendliche als Ausbildungsbewerbende bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe gemeldet. „Das sind zum aktuellen Zeitpunkt 41 mehr als im Januar vergangenen Jahres“, so die Agenturchefin. „Ich möchte die, die sich noch nicht bei uns gemeldet haben, einladen: Nehmt die gerade erhaltenen Halbjahreszeugnisse als Auftakt für die Planung eurer Zukunft. Die Unternehmen stehen bereits am Start. Eure Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind gut wie nie. Unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater sind eure Berater, Ratgeber und Lotsen bei der Berufs- oder Studienwahl, bei der Ausbildungssuche oder der Suche nach Überbrückungsmöglichkeiten.“
Termine für die Berufsberatung bekommen Jugendliche und ihre Eltern über die Hotline 0 45 31-167 154, per E-Mail an moelln.berufsberatung@arbeitsagentur.de, geesthacht.berufsberatung@arbeitsagentur.de oder online unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bad-oldesloe => Für Berufseinsteigende => Termin buchen => Ihre Terminanfrage an die Berufsberatung.