Mölln (pm). Pünktlich zum Nikolaustag konnte die DLRG Mölln ein neues Motorrettungsboot für die öffentliche Gefahrenabwehr entgegennehmen, welches im Rahmen des diesjährigen Neujahrsempfanges feierlich getauft und in Dienst gestellt werden konnte. Zu dem Festakt bei typisch norddeutschem Wetter waren neben Mitgliedern der Blaulichtfamilie auch diverse Vertreter der politischen Parteien und Förderer sowie Bürgermeister Ingo Schäper und Landrat Dr. Christoph Mager an der DLRG-Station am Möllner Luisenbad erschienen.
So konnte der Technische Leiter der DLRG Mölln, Christopher Witt, zusammen mit den Gästen auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurückblicken. Nicht nur ein historischer Mitgliederstand von über 700 Mitgliedern, von denen über 65 Prozent jünger als 18 Jahren sind, sondern auch das 75-jährige Vereinsjubiläum waren Meilensteine des vergangenen Jahres.
Aber es gab auch mahnende Worte, die zum Nachdenken bewegten. Bei einer Warteliste von über 470 Kindern für das Seepferdchen, ist bei der DLRG Mölln erkennbar, dass es grundsätzlich an geeigneten Lehrschwimmbecken und adäquaten Ausbildungskapazitäten fehlt. Zwar wurde während der Pandemiezeit das eigene Ausbildungsangebot fast verdoppelt, aber im Kreis Herzogtum Lauenburg sind lediglich in den Städten Mölln und Ratzeburg geeignete Hallenbäder vorhanden, in denen ganzjährig eine Ausbildung stattfinden kann. Nach einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2022 konnte nur jedes vierte Kind ein Schwimmabzeichen in Bronze vorweisen und somit als sicherer Schwimmer gelten. „Es besteht hier somit dringender Handlungsbedarf, um mehr Kindern rechtzeitig das sichere Schwimmen beizubringen“ , sagen die Verantwortlichen.
Darüber hinaus sind die Gewinnung von Ehrenamtlichen, zum Beispiel für die Schwimmausbildung oder für den Einsatzdienst in der Wasserrettung und im Katastrophenschutz, sowie die vielen bürokratischen Hürden ein enormer Kraftakt, den ehrenamtlich organisierte Vereine bewerkstelligen müssen.
Die Anschaffung des 68.000 Euro teuren Motorrettungsbootes, welches im gesamten Kreisgebiet zum Einsatz kommen wird, konnte nur mit finanzieller Unterstützung durch das Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein sowie großzügigen Zuwendungen der Raiffeisenbank Südstormarn Mölln eG, der RSH hilft helfen-Stiftung und der Arthur und Getrud Rothermann Stiftung erfolgen.
Christopher Witt blickte trotz vieler Widrigkeiten auf wichtige Projekte der Zukunft: „Auch werden wir in den nächsten Jahren weiter in unseren Fuhrpark investieren müssen, da unsere beiden primären Einsatzfahrzeuge mittlerweile einen Altersdurchschnitt von 17,5 Jahren aufweisen. Hier wird eine Ersatzbeschaffung ohne fremde Mittel nicht durchführbar sein, da unser Verein sich letztlich überwiegend aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert. Und ohne Einsatzfahrzeuge kommen unsere Motorrettungsboote letztlich nicht zum Einsatzort.“
Für den seit Jahren geplanten Umbau mit einhergehender Sanierung des Vereinsheimes am Möllner Luisenbad, der möglichst in diesem Herbst starten soll, gilt es weiter finanzielle Mittel zu akquirieren. Bei einer Projektsumme von über 800.000 Euro ist jede Unterstützung hilfreich, um das fast 70 Jahre alte Vereinsgebäude fit für die Zukunft zu machen.
„Auch Sie wollen die Arbeit der DLRG Mölln e.V. unterstützen? Dann melden Sie sich telefonisch unter 04542 / 89626 oder per E-Mail unter info@moelln.dlrg.de“, bitten die Verantwortlichen.