Ratzeburg (pm). Über 140 Gäste durfte Martin Turowski, FDP-Kreisvorsitzender, zum traditionellen Dreikönigstreffen am letzten Samstag im Burgtheater in Ratzeburg begrüßen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand eine Podiumsdiskussion unter dem Motto „Wirtschaftswende“. Besonders beachtet wurde der Beitrag von Johannes Basler, FDP-Bundestagskandidat für den Wahlkreis Herzogtum Lauenburg und Stormarn Süd, der anhand des Gewürz- und Saucenherstellers Hela die praktischen Schwierigkeiten des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes illustrierte.
Demnach sind Firmen dazu verpflichtet, menschenrechtliche und ökologische Standards in sämtlichen Zulieferbetrieben zu gewährleisten – bis hin zu Toilettenstandards. Diese weitreichenden Vorgaben würden vor allem den Mittelstand stark belasten, so Basler.Ebenfalls auf dem Podium saßen Wolfgang Kubicki, Bundestagsvizepräsident, Judith Gauck, FDP-Fraktionsvorsitzende im Kreistag und Geschäftsführerin der Inkutec GmbH, sowie Reinhold von Eben-Worlée, ehemaliger Präsident des Verbands „Die Familienunternehmer“. Eben-Worleé nahm insbesondere die Entkarbonisierung der Wirtschaft in den Blick: Er monierte die Komplexität von Genehmigungsverfahren, unklare Zuständigkeiten und lange Wartezeiten, die Unternehmen bei der Umstellung auf klimafreundliche Technologien ausbremsen.
Darüber hinaus diskutierte die Runde die hohe Bürokratiebelastung, die sich beispielsweise in der Bonpflicht zeige. Um diesem Trend zu begegnen, setze die FDP laut Basler und Kubicki auf eine deutliche Verschlankung von Genehmigungsverfahren, den Abbau bürokratischer Hürden sowie eine rasche Digitalisierung von Prozessen. Für Judith Gauck war zudem klar, dass wirtschaftliche Eigenverantwortung und die Bereitschaft zu Innovationen immer im Vordergrund stehen müssten. Zu viel staatliche Einmischung hemme kreatives Potenzial und verringere langfristig die Wettbewerbsfähigkeit. Einigkeit bestand auf dem Podium darüber, dass die wirtschaftliche Entwicklung vor allem durch unternehmerisches Handeln geprägt wird – während staatliche Institutionen lediglich die passenden Rahmenbedingungen setzen sollten.Nach der Podiumsrunde nutzten zahlreiche Gäste das Angebot, sich bei einem kostenfreien Imbiss untereinander auszutauschen. Dabei wurde die praxisnahe Diskussion durchweg hoch gelobt.
Mit Blick auf die bevorstehende Bundestagswahl bekräftigte die FDP, sich weiterhin für einen umfassenden „Aufbruch“ in der Wirtschaftspolitik einzusetzen. Bürokratieabbau, Steuersenkung, Digitalisierung und die Förderung von Innovationen stünden dabei im Fokus – damit Deutschland zukunftsfest bleibt und Unternehmen ausreichend Gestaltungsspielraum erhalten.