Herzogtum Lauenburg (pm). Die Arbeitslosigkeit im Kreis Herzogtum Lauenburg hat im letzten Monat des Jahres 2024 um 25 arbeitslose Menschen zum Vormonat abgenommen. Damit sind im Dezember insgesamt 5.736 Menschen bei den Agenturen für Arbeit Mölln und Geesthacht sowie dem Jobcenter Herzogtum Lauenburg arbeitslos gemeldet. Der leichte Rückgang wirkt sich nicht auf die Arbeitslosenquote aus. Sie liegt unverändert bei 5,2 Prozent.
Vor einem Jahr waren im Dezember 5.510 Menschen und damit 226 weniger arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 5,1 Prozent.
„Auch im letzten Monat des Jahres stagniert die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Kreis Herzogtum Lauenburg. Das Minus von 25 arbeitslosen Menschen weniger zum Vormonat fällt zu gering aus, um sich auf die Arbeitslosenquote auszuwirken. Sie liegt damit im Dezember den dritten Monat in Folge bei 5,2 Prozent. Ich rechne jedoch in den kommenden Wochen leider mit einer Zunahme der Arbeitslosigkeit, saisonal wie auch vor dem Hintergrund der anhaltend schwachen Konjunkturlage. Sie lässt derzeit keine größeren Entlastungen des Arbeitsmarktes erwarten. Bis zum Frühjahr ist keine Trendwende in Sicht“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg und resümiert: „Im vergangenen Jahr hat sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zu den drei Vorjahren auf einem erhöhten Niveau eingependelt. Die saisonalen Anstiege zu Jahresbeginn sowie über die Ferienzeit im Sommer konnten in den Folgemonaten aufgrund fehlender konjunktureller Impulse nicht wieder aufgefangen werden. So blieb eine spürbare Frühjahrsbelebung aus und die Herbstbelebung reichte nicht, den deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit um fast 460 Personen über die Sommermonate wieder zu kompensieren. In der Folge hat sich in der zweiten Hälfte des Jahres die Zahl arbeitsloser Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg bei über 5.700 und einer Arbeitslosenquote von rund 5,2 Prozent eingependelt. Dies sind natürlich mehr als im Vorjahr oder den drei Jahren davor, aber auch deutlich weniger als vor gut 20 Jahren, als im Kreis Herzogtum Lauenburg schon mal weit über 8.000 Menschen arbeitslos waren und die Arbeitslosenquote bei über acht, zeitweise sogar über neun Prozent lag.“
Sozialversicherungspflichtige Stellen
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Dezember 181 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 78 weniger (minus 30,1 Prozent) als im Vormonat und 84 weniger (minus 31,7 Prozent) als im Dezember vergangenen Jahres. Insgesamt sind damit aktuell 1.476 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Herzogtum Lauenburg zu besetzen, 63 oder 4,1 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 16 Stellen weniger (minus 1,1 Prozent).
„Die Konjunkturlage wirkt sich zunehmend auf die Gesamtzahl offener Stellen aus. Sie hat in den vergangenen sechs Monaten stetig abgenommen und liegt jetzt erstmals wieder bei knapp unter 1.500, was aber weiterhin eine hohe Zahl ist. Es gibt viele Bereiche, in denen unabhängig von der aktuellen Konjunkturlage Personalbedarfe bestehen, weil diese schon lange und konjunkturunabhängig bestehen oder zum Beispiel demografische Entwicklungen realer werden, also Beschäftigte in den Ruhestand gehen“, so die Agenturchefin. „Die deutlichsten Rückgänge bei den gemeldeten offenen Stellen finden sich im verarbeitenden Gewerbe, im Handel und im Gesundheits- und Sozialwesen. Waren im verarbeitenden Gewerbe im Juli noch 215 Stellen zu besetzen, so sind es aktuell 187 und damit dreizehn Prozent weniger. Im Handel ist die Zahl der Stellen im gleichen Zeitraum von 205 auf jetzt rund 190 gesunken und im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen sind es nach rund 360 zur Jahresmitte derzeit noch 300 vakante Stellen. Ob neues Personal gesucht und auch eingestellt wird, hängt von der wirtschaftlichen Perspektive des Unternehmens ab – und hier spüren wir derzeit Zurückhaltung mit Blick auf neue Einstellungen.“
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung bildet ab, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Herzogtum Lauenburg beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 7.432. Die Unterbeschäftigungsquote hat in der Folge um 0,1 Prozentpunkt zum Vormonat zugenommen und liegt bei 6,7 Prozent. Im Dezember des Vorjahres betrug 6,6 Prozent“, so Wieczorek.
Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.