Geesthacht (pm). Gute Nachrichten für den Wohn- und Wirtschaftsstandort Geesthacht: Der Betrieb des Geesthachter Krankenhauses läuft weiter – und zwar mit allen vorhandenen Fachabteilungen. So haben es Sanierungsgeschäftsführer Tobias Vaasen und Generalhandlungsbevollmächtiger Stefan Denkhaus am 20. Dezember 2024 angekündigt.
„Das sind gute Nachrichten für unsere ganze Region. Wir werden die Umsetzung der vorgestellten Pläne positiv begleiten. Werden diese umgesetzt, bedeutet das sogar die Erweiterung des medizinischen Angebots und voraussichtlich den Erhalt vieler Arbeitsplätze am Standort Geesthacht. Das wäre eine gute Entwicklung für die Menschen, die in Geesthacht und dem weiteren Umfeld leben. Das Krankenhaus Geesthacht, die Geriatrie und das Medizinische Versorgungszentrum sind von entscheidender Bedeutung für den Wohn- und Wirtschaftsstandort Geesthacht und weit über die Stadtgrenzen hinaus“, betont Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze, der sich seit Bekanntwerden der unsicheren Zukunft des Krankenhauses, der Geriatrie und des Medizinischen Versorgungszentrums intensiv um deren Erhalt bemüht hat, „Seit Monaten haben wir das Thema ganz oben auf unserer Prioritätenliste und versucht, gemeinsam mit den Verantwortlichen Wege zu finden, die Insolvenz abzuwenden.“
Nach Bekanntwerden der Insolvenzpläne der Johanniter seien sich Stadtverwaltung und Stadtpolitik schnell einig gewesen: Das Geesthachter Krankenhaus muss mit vielen Fachabteilungen erhalten bleiben. Verwaltungsspitze und Lokalpolitik setzten sich auf Landes- und Bundesebene für Fortbestand des Krankenhauses ein, holten sich fachliche Expertise im Bereich Krankenhauswesen und Gesundheitsstrukturen mit ins Boot, führten Gespräche mit möglichen künftigen Betreibern und stießen Kooperationen mit bereits in Geesthacht tätigen Gesundheitsunternehmen an. Wichtig für die Einordnung: Die Krankenhausversorgung wird über den Krankenhausbedarfsplan vom Land Schleswig-Holstein sichergestellt. Die Stadt Geesthacht (Verwaltung und Politik) haben in diesem Bereich keine Entscheidungshoheit. „Wir haben dennoch viel Zeit und Energie in den Erhalt dieses so wichtigen medizinischen Angebots in Geesthacht investiert – und der Einsatz hat sich gelohnt. Vielen Dank an alle, die mit uns gekämpft haben! Danke an die Mitarbeitenden, die trotz der unsicheren Zukunft zu ihrem Krankenhaus stehen und nicht abgewandert sind. Danke an die Stadtpolitik für ihren Einsatz. Danke an alle Personen, die in dieser schwierigen Zeit immer wieder die große Bedeutung des Krankenhauses hervorheben und die die Petition zum Erhalt des Krankenhauses initiiert und unterstützt haben. Gemeinsam haben wir einen Beitrag für diese positive Entwicklung geleistet“, sagt Bürgermeister Olaf Schulze.
Das Geesthachter Krankenhaus vereint wichtige Säulen der medizinischen Versorgung für die Menschen der gesamten Region unter einem Dach: Notaufnahme und Anlaufpraxis, die einzige und mehrfach ausgezeichnete Geburtsstation des Kreises Herzogtum Lauenburg mit etwa 700 Geburten im Jahr, die psychiatrische Versorgung und das Brustzentrum für den Südkreis sowie viele Fachabteilungen wie Inneres, Kardiologie und Chirurgie. Das Krankenhaus versorgt jährlich 10.000 Patientinnen und Patienten stationär sowie 20.000 ambulant. Es ist Ausbildungsstandort und engmaschig mit Haus- und Fachärzten der Region vernetzt. Patientinnen und Patienten profitieren von der Anlaufpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung, die sich im Krankenhaus eingemietet hat, und von der Conradia Radiologie, die ebenfalls im Krankenhaus untergebracht ist und zu der Ärzte der ganzen Region für Untersuchungen überweisen. Die Klinik Am Runden Berge beschäftigt zirka 600 Mitarbeitende, die Klinik für Geriatrie rund 100 Mitarbeitende und das Johanniter Haus (Seniorenzentrum) zirka 50 Mitarbeitende. Das MVZ an der Bergedorfer Straße behandelt durch dreizehn Mitarbeitende rund 2.500 Patienten pro Quartal.
Nina Scheer gratuliert zur Investoren-Entscheidung am Krankenhausstandort Geesthacht
Zur Entscheidung der Investoren zur Übernahme am Krankenhausstandort Geesthacht erklärt die örtliche Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer, SPD: „Die Entscheidung der Investoren am Krankenhausstandort Geesthacht ist eine gute Nachricht, zu der ich allen Beteiligten von Herzen und mit den besten Wünschen gratuliere. Den Beschäftigten gilt mein umfassender Dank für ihre Standhaftigkeit und das geleistete Vertrauen. Die Begleitung eines Insolvenzverfahrens verlangt hohes Zutrauen in die vor Ort handelnden Personen, das durch die Entscheidung der Investoren gewürdigt wird. Dies gilt erst recht für Bereiche der Daseinsvorsorge, zu der das Vorhalten und die Erreichbarkeit medizinischer Versorgung unabweisbar zählen.
Fortbestehen bleibt die Verantwortung der Landesregierung, den örtlich gegebenen Versorgungsaufträgen gerecht zu werden und diese aufrecht zu erhalten.“