Geesthacht (aa). Die Zukunft des Krankenhauses Geesthacht steht auf der Kippe. Nach Gesprächen zwischen Vertretern der Partei DIE LINKE, der Krankenhausleitung sowie dem Insolvenzverwalter wird in den kommenden Tagen über den weiteren Weg entschieden. Während die Linke konkrete Maßnahmen zur Rettung des Standorts fordert, ruft auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer die Landesregierung zum Handeln auf.
Linke fordert Maßnahmen und warnt vor Versorgungslücken
Die Linke zeigt sich besorgt über die derzeitige Situation des Krankenhauses. In einem Gespräch am 16. Dezember 2024 mit Geschäftsführungsmitglied Vaasen und dem Insolvenzverwalter Denkhaus machten unter anderem Ina Latendorf, gesundheitspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion, und Bundestagskandidat Marc-Andre Bornkessel deutlich, dass bislang keine konkreten Schritte von Kreis oder Landesregierung zum Erhalt des Krankenhauses erkennbar seien.
Die Partei warnt davor, auf „Selbstheilungskräfte des Marktes“ zu setzen. Eine Schließung des Krankenhauses hätte gravierende Folgen, insbesondere für die Geburtenstation, die Psychiatrie und die Notfallambulanz. Ein Wegfall dieser Abteilungen sei nicht zu kompensieren, so die Linke. Insbesondere das als potenzieller Ersatz genannte Krankenhaus Boizenburg sei dafür ungeeignet. Es verfüge weder über eine Geburtenstation noch über eine Intensivstation und sei mit nur 48 Betten bereits an seiner Kapazitätsgrenze. Im Gegensatz dazu versorge das Krankenhaus Geesthacht mit seinen 249 Betten jährlich über 30.000 Patienten.
Die Forderungen der Linken lauten:
Sofortige Maßnahmen zur Sicherung des Standorts, mit klarer Verantwortung für Kreis und Landesregierung.
Arbeitsplatzsicherheit für die Beschäftigten des Krankenhauses.
Erhalt der medizinischen Versorgung, um die Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten.
„Wir werden nicht zulassen, dass die Gesundheitsversorgung im Südkreis gefährdet wird“, heißt es in der Erklärung.
SPD-Abgeordnete Nina Scheer: Landesregierung muss Verantwortung übernehmen
Auch die örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer fordert ein klares Bekenntnis der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung zum Krankenhausstandort Geesthacht. Sie betont, dass die hohe Zahl an Unterstützern einer Petition für den Erhalt des Krankenhauses den dringenden Bedarf einer wohnortnahen medizinischen Versorgung unterstreiche.
„Der ländliche Raum ist von langen Fahrtwegen gekennzeichnet. Das Krankenhaus Geesthacht bietet für die Region unter anderem als Geburtsklinik oder auch mit der Notaufnahme unverzichtbare Leistungen“, erklärt Scheer. Kooperationen mit Kliniken in benachbarten Bundesländern könnten den Standort Geesthacht ergänzen, jedoch keinesfalls ersetzen.
Entscheidung steht bevor
Während die Gespräche mit Insolvenzverwalter und Geschäftsführung bereits stattfinden, drängen sowohl die Linke als auch die SPD auf schnelles Handeln. Beide Parteien sehen die Landesregierung und den Kreis in der Pflicht, Verantwortung für die Sicherung des Krankenhausstandorts zu übernehmen, um Versorgungslücken zu vermeiden und Arbeitsplätze zu sichern.
Die nächsten Tage könnten entscheidend für die Zukunft des Krankenhauses Geesthacht sein.