Wohltorf (pm). In ihrer neu eröffneten Kita „Kirchberg“ bietet die Kirchengemeinde Wohltorf 80 Kindern einen Kitaplatz. Der angrenzende, ebenfalls neu gebaute Saal kann außerhalb der Kita-Öffnungszeiten für andere Aktivitäten genutzt werden.
„Mit dieser Kita investieren wir in unsere Zukunft, denn Kinder sind unsere Zukunft“, sagte Wohltorfs Bürgermeisterin Susann Kröger bei der Eröffnungsfeier vor den 60 geladenen Gästen. Der Neubau ist ein Gemeinschaftsprojekt von Kirchengemeinde und politischer Gemeinde. Er beherbergt die Kita „Kirchberg“ in Trägerschaft der Kirchengemeinde. Außerdem stehen Räumlichkeiten außerhalb der Kernzeiten für Aktivitäten und Veranstaltungen zur Verfügung.
Vertrauensvolle Zusammenarbeit vor Ort
„Dieses Gebäude sieht aus wie ein Haus, aber eigentlich ist es ein Wunder“, so Pastor René Enzenauer. Er betonte das „faire und vertrauensvolle Miteinander mit der Politik.“ Auch Bürgermeisterin Kröger sprach von einem „Zeichen für Gemeinschaft“ und lobte die gute und konstruktive Zusammenarbeit bei Planung, Ausführung und Gestaltung.
Altes Gemeindehaus hatte Investitionsbedarf
„Unser gemeinsames Interesse war es, mehr Leben auf den Kirchberg zu bringen“, sagte Dr. Henning von Stechow, Vorsitzender des Kirchengemeinderates. Handlungsbedarf gab es aus mehreren Gründen: „Es gab viel zu lange Wartezeiten auf einen Kita-Platz“, so Stechow. Gleichzeitig hatte das alte Gemeindehaus der Kirchengemeinde auf bebaubarem Grund einen hohen Investitionsbedarf aufzuweisen.
Seitens der Kirchengemeinde wurde der Kontakt zur Politik gesucht und Kooperationsmöglichkeiten erörtert. Ergebnis: Abriss des Bestandsgebäudes und Neubau einer Kita mit drei Elementar- und zwei Krippengruppen. Dazu der Saal, der vormittags von der Kita und zu anderen Zeiten von der Kirchengemeinde etwa für Konfirmanden-Unterricht und Kantoreiproben, aber auch vom „ganzen Dorf“ genutzt werden kann, so Pastor Enzenauer. Dass der neue Saal nun nicht ausschließlich der Kirchengemeinde zur Verfügung stehen kann, kompensiert diese durch das multifunktionale Herrichten des Kirchraums.
Treffpunkt und Leben rund um die Kirche
Die bisherige Kita „Zauberwald“, ebenfalls unter Trägerschaft der Kirchengemeinde, bleibt bestehen. Max Alpert hatte dort bislang die Leitung und ist nun vorrangig in der Kita „Kirchberg“ aktiv. „Ich liebe dieses Ensemble, das jetzt hier entstanden ist“, sagte Max Alpert im persönlichen Gespräch. „Hier ist die Kirche, das Pastorat, der Jugend-Bauwagen und jetzt auch unsere neue Kita. Es ist ein Treffpunkt nicht nur für die Jugend, sondern für alle hier.“
Kirche und Politik als Partner
Die Kirchengemeinde gab ihr Bauland in Erbpacht für den Neubau, die politische Gemeinde übernahm mit Hilfe von EU-Fördermitteln die Bauherrschaft. „Vielleicht ist das unsere Version von ‚Kirche im Dorf‘, wenn wir als Kirche zum Zusammenleben im Dorf beitragen und eine starke und verlässliche Partnerin für die Politik hier sein können“, so Pastor Enzenauer. Er zeigte sich sehr dankbar über die breit aufgestellte Unterstützung seitens der Eltern, des Kita-Teams und aller Fachkräfte, die sich in Zeiten des Neubaus und des Umzuges engagiert haben.
Es soll „ein Haus für alle“ sein
Das Architekturbüro Gössler, Kinz, Kerber, Schippmann (Berlin, Hamburg) ist für die Planung und Realisierung verantwortlich. Nachhaltigkeit und ressourcenschonende Bauweise waren die Vorgaben der Politik. Die konkreten Planungen begannen in 2021, die Bauzeit betrug dann eineinhalb Jahre. Die Bruttogeschossfläche beträgt 1367 Quadratmeter, das Kostenvolumen liegt bei 4,9 Millionen Euro. Dafür gibt es jetzt eine „öffentliche Mitte“ auf dem „höchsten Punkt des Dorfes“, so das Architekturbüro. Und so hieß es in einem von Gemeindevertreter Günter Nickel vorgetragenen und selbst getextetem Lied: „Diese Kita soll ein Haus für alle sein!“.