Mölln (da). Lag es an dem sonnigen Sonntag? Oder an dem Lichterglanz zum 1. Advent? Die gut 200 Besucher, die zum „Tag der offenen Tür“ der TagesINSEL in die DRK-Praxisklinik nach Mölln gekommen waren, zeigten sich rundum tief beeindruckt. Das neue Tageshospiz, das die Versorgungslücke zwischen ambulanter und stationärer Versorgung von schwerstkranken Menschen mit einer begrenzten Lebensdauer schließt, ist eine wohltuende Bereicherung für die Bewohner des Nordkreises.
„Es ist wunderschön zu sehen, wie viel Herzblut in diesem Projekt steckt“, hatte eine Besucherin in das Gästebuch geschrieben. „Man fühlt sich hier sofort geborgen“, eine andere. Die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus dem Hospizverein Mölln – zusammen mit Dr. Karina Zühlsdorf, der 1. Vorsitzenden des Vereins, den beiden Geschäftsführerinnen der TagesINSEL, Wiebke Hargens und Edelgard Liedtke, sowie Ulf Thießen als 1. Vorsitzender der Hospizgruppe Ratzeburg, Mölln und Umgebung und dem Pflegepersonal der TagesINSEL, mussten durchgängig die vielfältigen Fragen der Besucher beantworten.
Das Tageshospiz gibt den Gästen auf 210 Quadratmetern mit großem Aufenthaltsraum, großem Wohnzimmer, drei Ruheräumen, dazu Büro, Küche und sanitäre Einrichtungen durch sein warmes Farbkonzept, dem passenden Mobiliar und warm ausstrahlenden Bildern ein wohliges Gefühl. „Ein Ort der Liebe, Stille und Gemütlichkeit“, wie ein Gast festhielt. Alle Betroffenen, für die das Tages-Hospiz eine wohltuende Anlaufstation wird, können durch die pflegerische und soziale Betreuung in der Regel länger im vertrauten häuslichen Umfeld bleiben und entlasten so auch ihre pflegenden Angehörigen.
Einen Tag zuvor, bei der offiziellen Eröffnungsfeier mit 80 geladenen Gästen aus Politik, Verbänden und sozialen Einrichtungen, fanden alle Redner die passenden Worte. Ob Möllns Bürgermeister Ingo Schäper, Ratzeburgs stellvertretender Stadtpräsident Michael Jäger oder Dr. Patrick Lohmann, Ärztlicher Koordinator des Netzwerk Palliative Care im Kreis Herzogtum e.V., sie alle hoben neben sehr persönlichen Erlebnissen die Notwendigkeit hervor, wie wichtig die TagesINSEL für die Bürger aus der Region ist. Und Johannes Albig, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung, der per Video-Botschaft aus Kiel zugeschaltet war, hob hervor: „Das TagesINSEL bei Ihnen in Mölln ist das erste teilstationäre Hospiz in Schleswig-Holstein.“ „Ein Leuchtturmprojekt“, wie Dr. Karina Zühlsdorf betonte, die sechs Jahre mit vielen Unterstützern um Spenden geworben hatte, um jetzt erst den Traum dieses Tages-Hospizes finanzieren zu können, später hoffentlich auch noch ein Hospiz. Wiebke Hargens, die als 1. Vorsitzende des Netzwerkes Palliative Care auch Gesellschafter der TagesINSEL ist, ergänzte: „Das Tages-Hospiz lebt durch die Spenden vieler unterstützender Meschen. Es ist somit ein Hospiz aller Bürger. Dafür gilt unser aller Dank.“