Berkenthin (pm). Friedrich Thorn ist Schulverbandsvorsteher des Schulverband an der Stecknitz und berichtet über das Verfahren zur Förderung des Ganztagsanteil des Anbaus der Stecknitzschule am Standort Krummesse.
‚Windhundrennen im Briefkasten‚
„Um das Ergebnis vorweg zu nennen: Der Schulverband an der Stecknitz ist überglücklich. Hat es doch noch rechtzeitig zu Weihnachten ein großes Geschenk des Bildungsministerium gegeben.
Aber der Reihe nach. Was niemand für möglich gehalten hätte, geschah tatsächlich: Unser wackerer Antrag aus Berkenthin hatte es durch den gewaltigen Papierstapel geschafft, vorbei an allen Übertragungsfehlern und den „bitte ergänzen Sie noch…“-Anforderungen, die ihm das Leben schwer machten. Der Umschlag bahnte sich beharrlich seinen Weg durch die Instanzen, ließ sich nicht von der Masse überwältigen und fand auf wundersame Weise eine kaum noch erwartete positive Rückmeldung.
Während die ersten Wochen nach dem „Windhundrennen“ zunächst von absoluter Stille, dann plötzlich von einem Feuerwerk an Rückfragen und Nachreichungen geprägt waren, wuchs der Stapel an Ergänzungsanträgen höher und höher. Vertreter der Antragsteller aus Berkenthin, gestählt durch zahlreiche Anpassungsrunden und den einen oder anderen verzweifelten Anruf, konnten kaum glauben, was geschah: Der Antrag wurde nicht nur gelesen, sondern erreichte tatsächlich die Prüfstufe „förderwürdig“. Ein stiller Jubel ging durch die Gemeinde, denn: Während andere Anträge noch in endlosen Verästelungen der Bürokratie festhingen, trudelte in Berkenthin – trotz klemmender Briefkastenklappe bei nächtlichem Einsatz – plötzlich das offizielle Dokument ein – der allseits begehrte Bewilligungsbescheid.
Die Nachricht löste Begeisterung in der Kommune aus, und es wurde wild darüber spekuliert, wer welchen Anteil an diesem Glücksfall hatte. War es die Schwester des Bürokraten, die um Mitternacht das Schriftstück in den Kasten gleiten ließ? War es die solidarische Unterstützung der anderen Antragsteller oder vielleicht einfach nur der Zufall?
Am Ende jedoch zählte nur das Ergebnis: Der Antrag aus Berkenthin, für den so viel Zeit, Schlaf und Einsatz geopfert wurde, ergab tatsächlich eine Bezuschussung. Ein großes Seufzen der Erleichterung hallte durch die Amtsstube – und ist noch immer nicht so ganz verklungen.
Und hier der konkrete Freudeinhalt: Das Land Schleswig-Holstein fördert den Ganztagsanteil des Anbaus am Standort Krummesse mit rund 700.000 Euro der Gesamtkosten von 2 Millionen Euro. Dem Land und der Investitionsbank und natürlich dem Briefkasten gebührt unser Dank.
Und so fand das „Windhundrennen“ ein glückliches Ende. Die Heldinnen und Helden dieses nächtlichen Abenteuers hatten das Unmögliche möglich gemacht und eine Bestätigung für ihre Mühen erhalten. Die Geschichte hat sich weit über Berkenthin hinaus verbreitet, als Beweis dafür, dass sich Einsatz – und manchmal auch eine gut durchdachte Platzierung vor einem Briefkasten – auszahlen kann.“