Herzogtum Lauenburg (pm). Der NABU Schleswig-Holstein bittet derzeit um besondere Rücksicht auf Fledermäuse, die Holzstapel im Freien als Winterquartiere nutzen. Vor allem im Kaminholz wird es für die Tiere gefährlich, sobald dieses verfeuert wird: Aufgrund ihrer Winterstarre haben Fledermäuse dabei keine Chance zu entkommen oder sich bemerkbar zu machen. Manchmal fallen die reglosen Tiere beim Entnehmen des Holzes auch zu Boden und werden für tot gehalten, was in der Regel jedoch nicht der Fall ist.
Bei der NABU-Landesstelle Fledermausschutz gingen in den letzten Tagen bereits mehrere Anrufe ein, die Fledermausfunde in Holzstapeln meldeten. Sabrina Behrends von der Fledermaus-Hotline des NABU Schleswig-Holstein vermutet jedoch, dass dies nur die Spitze des Eisberges ist. „Vermutlich werden viele schlafende Tiere gar nicht bemerkt und finden so ein grausames Ende im Kamin“, so die Fledermausexpertin. Besonders gefährdet ist etwa die Rauhautfledermaus, die sich gern im Inneren eines Stapels an das Holz klammert und als kleines braunes Tier kaum wahrgenommen wird.
Aus diesem Grund bittet der NABU vor allem Kamin- und OfenbesitzerInnen, beim Holzholen genau hinzuschauen. Wer derzeit eine Fledermaus findet, die aus dem Winterschlaf gerissen wurde, sollte sich unbedingt an die Fledermaus-Hotline des NABU Schleswig-Holstein unter der Telefonnummer 0700-23 00 00 23 wenden. Die NABU-FledermausexpertInnen geben hier Tipps und organisieren bei Bedarf auch die Abholung eines pflegebedürftigen Tieres. Bei allgemeinen Fragen zu Fledermäusen (keine Fundtiere) ist die bundesweite Fledermaus-Hotline des NABU von montags bis freitags von 11 bis 13 Uhr unter der Telefonnummer 030-28 49 84-5000 erreichbar.