Gülzow (pm). Professor Dr. Joachim Reichstein (Schleswig) beleuchtet in seinem Vortrag am Dienstag, 5. November um 19 Uhr im MarktTreff Gülzow in der Hauptstraße 21 in Gülzow die sich wandelnde Fürsorge für Arme von der Antike bis heute. Der Eintritt ist frei.
In der Antike wurde Armut verachtet oder sogar bekämpft. Erst das Christentum entdeckte Armut als soziales Phänomen und ethisches Problem. Auch das Mittelalter kannte die antike Verurteilung der Armut und die Verachtung der Armen. Seit dem 14. Jahrhundert entwickelte sich eine Art obrigkeitliche Armenpolitik (Sozialdisziplinierung mit Pflicht zur Arbeit). Im 17. und 18. Jahrhundert gewann die Sozialisationsfunktion absolutistischer Sozialpolitik in Disziplinaranstalten (Zucht- und Arbeitshäuser) institutionelle Gestalt. Eine Wende markierte erst das Allgemeine Landrecht für die Preußischen Staaten von 1794.
Eine Kooperation der Stiftung Herzogtum Lauenburg mit dem Verein Heimatgeschichte Gülzow und dem Kreativausschuss MarktTreff.