Sandesneben/Hamburg (sn). „Sandes-News“ on Tour hieß es am Dienstag, 15. Oktober. Ziel waren diesmal die Honkong-Studios in der Hafen-City. Beim Workshop im Rahmen der Hamburger Woche der Pressefreiheit beschäftigten sich die Jugendlichen aus der Grund- und Gemeinschaftsschule Sandesneben gemeinsam mit Hamburger SchülerInnen mit der Frage, wie seriöse Medien wieder stärker Gehör unter jungen Zielgruppen finden können.
Der Verein „Journalismus macht Schule“ (JMS) und „VOCER.“, das Institut für digitale Resilienz, hatten dazu aus ihren Reihen hochkarätige Experten und erfahrene Journalisten mit den Jugendlichen in Kontakt gebracht: Dr. Stephan Weichert (VOCER ), Dr. Leif Kramp (Forschungskoordinator des Zentrums für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung der Universität Bremen), Katrin Schröter (Ex-Journalistin und Dozentin in der Lehrerbildung), Stefan Kiefer (ehemaliger Titel-Chef und Art-Direktor der Zeitschrift „Der Spiegel“) und Jörg Sandrozinski (Vereinsvorsitzender von JMS).
In ihren schulübergreifenden Workshops beschäftigten sich die Redakteure aus Sandesneben mit den Themen Meinungs- und Pressefreiheit, sprachen darüber wie man Fake-News erkennen und von seriösem Journalismus unterscheiden kann und schrieben Texte über ihr eigenes Online-Verhalten. Viel Spaß hatten alle Beteiligten auch bei dem Versuch, einen Doppelgänger aus Lego zu bauen, der die Internet-Identität des Erbauers widerspiegeln sollte.
Zwischendurch wurden immer wieder Einzelne von einem Filmteam des NDR zu einem kleinen Interview gebeten, denn auch der NDR beteiligt sich als Medienpartner an der Hamburger Woche der Pressefreiheit, die von der „Körber-Stiftung“ und der „Zeit Stiftung Bucerius“ initiiert wurde.
Nach einem arbeitsreichen Tag in der einladenden Atmosphäre der Hongkong-Studios hatten die Organisatoren noch eine Überraschung für die Jugendlichen: Janko Tietz, der Leiter des News-Ressorts des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, hatte alle Workshop-TeilnehmerInnen in die nur wenige Minuten entfernte Spiegel-Reaktion eingeladen. Dort erfuhren die Gäste nicht nur mit welchen hohen Standards „Der Spiegel“ die eigenen Berichte auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft, sondern auch wie das „Sturmgeschütz der Demokratie“ 1962 durch die Spiegel-Affäre zu diesem eigenartigen Spitznamen kam.
Nach all den spannenden Eindrücken des Tages gab es für die Redaktion der „Sandes-News“ zum Abschluss noch ein ganz besonderes Highlight: Jörg Sandrozinski, der ehemalige Leiter der Deutschen Journalistenschule in München, hatte sich die letzte Sommerausgabe nochmal ganz genau angeguckt: „Ein richtig tolles Heft, das den Spagat schafft, die Leser von der Grundschule bis zum Abitur zu erreichen!“ Und gemeinsam mit den Schülerinnen besprach er dann im Foyer des Spiegels, welche Beiträge aus seiner Sicht besonders gut gelungen waren. Und natürlich gab es auch den einen oder anderen Profi-Tipp, was man noch am Heft verbessern könnte. „Wir arbeiten bereits an Heft 12 und fangen nach den Ferien mit dem Layout an“, freute sich Sheryl Grzywatz, „Mal schauen, wie gut wir diese Anregungen in der Weihnachtsausgabe umsetzen können.“