Geesthacht (pm). Mit einer Petition fordern Bürgerinnen und Bürger aus der Region den langfristigen Erhalt des Krankenhauses Geesthacht, insbesondere der geburtshilflichen Abteilung. Trotz der Insolvenz der Klinik dürfe die umfassende medizinische Versorgung für die Region keinesfalls verloren gehen. Insbesondere die Geburtshilfe sei für viele Familien aus dem Herzogtum Lauenburg und den umliegenden Gemeinden unverzichtbar. Die Petition richtet sich an die Landesregierung Schleswig-Holsteins und fordert konkrete Schritte zur Sicherung des Krankenhauses und explizit auch der Frauen- und Geburtsklinik. Eine Unterschrift zur Unterstützung ist kostenlos über das digitale Petitionsportal des Landes Schleswig-Holstein möglich. Innerhalb von sechs Wochen muss ein Quorum von 2000 Unterschriften erreicht werden.
„Das Krankenhaus Geesthacht ist als Regelversorger der Grundpfeiler der Gesundheitsversorgung unserer Region. Insbesondere die Frauen- und Geburtsklinik des Krankenhauses ist weit über die Grenzen unseres Kreises wegen der ganzheitlichen, individuellen und interventionsarmen Geburtshilfe bekannt und beliebt.“, erklärt Jennifer Fröhlich, die Initiatorin der Petition und werdende Hebamme im siebten Semester. „Mit dem Fokus auf eine an den Bedürfnissen der Eltern ausgerichteten Geburtshilfe, eigenen wissenschaftlich evaluierten Konzepten wie dem Geesthachter Geburtszirkel, der Begleitung von Spontangeburten auch bei Beckenendlagen und Zwillingsgeburten sowie der Zertifizierung als ‚Babyfreundliche Klinik‘ nach den strengen Kriterien der WHO und UNICEF ist die Geburtsabteilung ein echtes Aushängeschild der medizinischen Versorgung in Schleswig-Holstein und nicht umsonst erst im letzten Jahr vom Deutschen Hebammenverband mit dem Hebammenpreis ausgezeichnet worden. Dieses Juwel dürfen wir nicht aufgeben.“
Die Schließung der Klinik und der Geburtshilfe würde nicht nur die Gesundheitsversorgung der rund 100.000 Menschen im südlichen Herzogtum Lauenburg und den Nachbarkreisen gefährden, sondern auch werdende Eltern aus der Region vor immense Probleme stellen. „Der Wegfall dieser Einrichtung würde eine Lücke hinterlassen, die nicht geschlossen werden kann. Das Krankenhaus Geesthacht versorgt schließlich nicht nur GeesthachterInnen, sondern ist bereits jetzt schon Anlaufstelle für Menschen aus zahlreichen umliegenden Orten, wie Schwarzenbek, Lauenburg oder auch Mölln, für die Alternativkliniken nicht in akzeptabler Zeit erreichbar sein werden. Werdende Eltern hätten nicht nur längere Wege und deutlich weniger Selbstbestimmung in ihrer Wahlfreiheit des Geburtsortes, sondern auch ein erhöhtes Risiko bei Notfällen – und das in einer Region, die weiter wächst. Die Landesregierung muss hier dringend aktiver werden und die Verantwortung nicht länger auf Bundesebene verweisen. Je mehr Bürgerinnen und Bürger nun ihre Stimme nutzen und mit einer Unterschrift die Petition unterstützen, desto größer ist die Chance, den Klinikstandort mit dem Herzstück Geburtshilfe erhalten zu können.“, betont Fröhlich.
Die Petition richtet sich an die Öffentlichkeit, mit der eindringlichen Bitte, durch eine Unterschrift den Erhalt des Krankenhauses und der Geburtsabteilung zu unterstützen. „Jetzt ist der Moment, um ein klares Zeichen zu setzen – für unsere Familien, unsere Kinder und eine sichere Zukunft in unserer Region. Jede Stimme zählt!“