Herzogtum Lauenburg (pm). Bruno Hönel, grüner Bundestagsabgeordneter für Lübeck, Berkenthin und Sandesneben-Nusse und Mitglied im Haushaltsausschuss erklärt anlässlich der Ausfahrt mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke und weiteren Abgeordneten zu den Bergestandorten vor Haffkrug und Pelzerhaken:
„Ich freue mich riesig, dass die ersten Bergungsarbeiten alter Weltkriegsmunition begonnen haben! Nachdem es jahrzehntelang nur Absichtserklärungen gab, hat die Ampel-Koalition konkret gehandelt und 100 Mio. Euro für das Sofortprogramm bereitgestellt. Nach den langen Verhandlungen im Haushaltsausschuss ist es eine besondere Freude, heute mit eigenen Augen zu sehen, wie ein grüner Verhandlungserfolg praktisch in die Umsetzung geht. Das sind die ersten Schritte eines langen Weges. Denn die rund 1,6 Mio. Tonnen Munitionsaltlasten vollständig zu bergen, bleibt eine Mammutaufgabe.
Der nächste Meilenstein ist der Bau einer industriellen Plattform zur Räumung und Vernichtung. Perspektivisch wird es mehrere solcher Plattformen brauchen, um Ost- und Nordsee von der Munition zu befreien. Und auch der laufende Betrieb wird viel Geld kosten. Gemeinsam mit den Ländern muss die nächste Koalition im Bund dieses Projekt entschlossen weiterführen. Ich werde da weiter dranbleiben!“
Hintergrund:
Allein in der Lübecker Bucht lagern mehr als 50.000 Tonnen Munition, die bereits gut kartiert sind, sich aber immer stärker zersetzen. Die Bergung ist dringend nötig, weil zunehmend giftige Stoffe aus den korrodierenden Altlasten austreten und die ökologisch ohnehin gebeutelte Ostsee belasten. Auch für den Schiffsverkehr, die Fischerei, den Bau von Offshore Windparks, den Tourismus und die Gesundheit von Menschen, die Fisch und Muscheln aus Nord- und Ostsee essen, ist die alte Munition eine Gefahr.
Gestartet ist jetzt die erste Pilotierung zur, Erkundung und Bergung in Versenkungsgebieten‘. Die Munition wird dabei noch an Land gebracht und dort vernichtet. In der darauffolgenden zweiten Pilotierungsphase wird die ,Aufbereitung und Entsorgung auf See‘ erprobt. Parallel wird die systematische Räumung und Vernichtung mittels einer industriellen Plattform vorangebracht, die es so noch nicht auf der Welt gibt. Die Ausschreibung für die Entwicklung und den Bau dieser Plattform ist komplex, aber der Prozess ist gestartet. Im Spätsommer 2025 soll der Zuschlag erteilt werden, sodass der Bau dann beginnen kann.