Lauenburg (pm). Die Fraktionen von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und LWG in der Lauenburger Stadtvertretung haben in einer gemeinsamen Erklärung den Erhalt des Geesthachter Krankenhauses sowie des Amtsgerichts Schwarzenbek gefordert. Sie kritisieren die geplanten Schließungen als Gefahr für die regionale Versorgung und warnen vor den negativen Folgen für die Bürgerinnen und Bürger im Südkreis. Besonders die medizinische Grundversorgung und die juristische Erreichbarkeit wären ihrer Ansicht nach massiv beeinträchtigt. Die Fraktionen rufen Kreis und Land dazu auf, tragfähige Lösungen für den Fortbestand beider Einrichtungen zu finden.
Die gemeinsame Erklärung der Fraktionen von SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen und LWG in der Lauenburger Stadtvertretung im Wortlaut:
„Wir fordern gemeinsam den Erhalt des Krankenhauses in Geesthacht. Dieses ist für die Grund- und Regelversorgung bei uns im Südkreis von höchster Wichtigkeit. Notfallversorgung, Geburtshilfe, Psychiatrie und Geriatrie können aus unserer Sicht nicht einfach verlagert werden. Die daraus resultierenden längeren Fahrtwege und die fragilen Verbindungen, bedingt durch Brückenquerungen, sowohl in Richtung Boizenburg als auch Lüneburg sind nicht akzeptabel. Insbesondere für Menschen, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind, sind die größeren Entfernungen inakzeptabel. Einer Schließung des Krankenhausstandorts Geesthacht stellen wir uns entschieden entgegen!
Neben den verheerenden Auswirkungen auf die medizinische Versorgung unserer Region erklären wir unsere vollste Solidarität mit den ca. 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie deren Familien, die nun einer ungewissen Zukunft entgegenblicken.
Wir fordern daher Kreis und Land dazu auf, den Krankenhausstandort Geesthacht in seiner jetzigen Ausprägung zu erhalten und gemeinsam eine Lösung zu entwickeln.
Ebenso fordern wir als Fraktionen in der Lauenburger Stadtvertretung den Erhalt des Gerichtsstandorts Schwarzenbek. Die bisher veröffentlichten Schließungspläne würden den Süden Schleswig-Holsteins weiter schwächen und die juristische Erreichbarkeit massiv beeinträchtigen. Im Gegensatz zu Ratzeburg liegt Schwarzenbek deutlich zentraler und ist damit bürgernäher als der geplante alleinige Standort in Ratzeburg. Auch hier würden für alle, seien es Mitarbeitende oder Rechtsschutzsuchende, die Wege unangemessen länger.
Wir stehen gemeinsam dafür ein, dass sowohl das Krankenhaus als auch das Amtsgericht erhalten bleiben. Sollte es zu den geplanten Schließungen kommen, werden die Schwächsten am härtesten getroffen und unsere Region weiter abgehängt.
Immo Braune (SPD-Fraktionsvorsitzender), Christoph Haase (CDU-Fraktionsvorsitzender), Thorsten Pollfuß (Grünen-Fraktionsvorsitzender) und Niclas Fischer (LWG-Fraktionsvorsitzender)“