Mölln (pm). Die Mitarbeiter des Stadtwaldes begrüßten vor wenigen Tagen politische Entscheidungsträger, Forstfachleute und sonstige Interessierte zu der diesjährigen Forstbereisung. Auf der Fahrradtour durch bestimmte Revierteile wurden aktuelle Aufgaben, Ziele und Ergebnisse aus den Arbeitsbereichen des Stadtwaldes vorgestellt. Bei bestem Wetter und guter Stimmung radelten die 45 Teilnehmenden etwa vier Stunden zu verschiedenen Stationen.
Folgende inhaltliche Schwerpunkte wurden dabei gesetzt:
Kooperationen mit dem Don Bosco-Haus
Die Stadt Mölln hat einige Kooperationen mit dem Don Bosco-Haus, insbesondere mit dem Ziel, Menschen mit Behinderungen noch besser zu integrieren. Umgesetzt wurde bereits ein Pfad für gehbehinderte Menschen. Die Festlegung der Strecke erfolgte auch in Abstimmung mit dem Wanderverein „Auf Eulenspiegels Spuren Mölln“. Ein weiterer Pfad im angrenzenden Stadtwald und ein Pfad für sehbehinderte Menschen im Uhlenkolk sind in Planung. Bei dem Befüllen von Wildfutter in Futterschachteln gibt es ebenfalls eine Kooperation mit dem Don Bosco-Haus. Mitarbeiter und Bewohner des Don Bosco-Hauses, stellten die aktuellen und zukünftigen gemeinsamen Projekte vor.
Das Uhlenkolk-Team wächst und Umweltbildung
Im Fachdienst Uhlenkolk sind mit Vanessa Pranat und Jens Markgraff kürzlich zwei neue Mitarbeitende eingestellt worden, die hauptsächlich in der Umweltbildung eingesetzt werden. Wie heutzutage Umweltbildung funktioniert, welche Zielgruppen man erreichen will und wie wichtig Umweltbildung ist, darüber wurde auf der Exkursion ebenfalls berichtet.
Afrikanische Schweinepest
Seit einigen Jahren gibt es vor allem in Osteuropa, aber auch in Deutschland Ausbrüche von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Haus- und Wildschweinbeständen. Für Hausschweinmästereien und Hausschweinzüchter kann diese Krankheit sehr hohe wirtschaftliche Schäden verursachen. Es wurde erläutert, wie dem in Deutschland vorgebeugt werden kann und was bei Ausbrüchen in Wildschweinbeständen geschieht. Aufgelockert wurde dieser Punkt durch eine vorgeführte Wildschweinkadaver-Suche des dafür ausgebildeten Labradors Higgins.
Holzernte mit den Akkufällkeil
Die Klimaprognosen für die kommenden Jahrzehnte zeigen deutlich, dass es immer wärmer wird. Die Niederschläge verändern sich auch – insbesondere die Sommer werden trockener. Bei einigen Bäumen kann diese Hitze und Trockenstress zum vorzeitigen Absterben führen. Durch die vielen abgestorbenen Äste in der Krone ist die Fällung für die Forstwirte deutlich gefährlicher, da trockene Äste durch Erschütterungen schneller brechen und den am Boden befindlichen Forstwirt schwer verletzen können. Über ein bewährtes Hilfsmittel bei der sogenannten Schadholzfällung gab es interessante Ausführungen.
Traubeneichen-Saatguternte
Im Forstort Rehkuhle hat die Stadt Mölln Traubeneichen-Bestände, die für die Saatguternte zugelassen sind. Hier werden auch dieses Jahr Eicheln gesammelt, um forstliches Vermehrungsgut zu erzeugen. Informationen, was dabei zu beachten ist, wurden vom Fachdienstleiter des Stadtwaldes gegeben.
Naturverjüngung
Im Forstort Waldhof gibt es überwiegend Nadelholz-Erstaufforstungen. Auf der überwiegenden Fläche wurden diese Waldbestände in der Vergangenheit in klimastabilere und weniger risikoanfällige Mischbestände mit hohen Laubholzanteilen umgewandelt. Dies erfolgte in den ersten Jahren fast nur durch aktive Anpflanzungen und Zäune. Durch eine Anpassung der Wildbestände kann auf Zäune mittlerweile ganz verzichtet werden und der Anteil an sich natürlich verjüngenden Bäumen nimmt zu. Vor Ort wurde den Teilnehmenden dieses Projekt gezeigt und erläutert. Anhand einer Probefläche ist zu sehen, wie fleißig vor allem die Eichelhäher in den letzten Jahren waren. Allein auf der Probefläche in einem Nadelholzbestand konnte eindrucksvoll präsentiert werden, dass 10.000 junge Eichen pro Hektar vom Eichelhäher in den letzten Jahren ausgesät wurden.
Am Ende fand eine Abschlussbesprechung auf dem Forstbetriebshof statt. Das Stadtwald-Team freut sich bereits heute auf die nächste Forstbereisung im kommenden Jahr.