Ratzeburg (pm). Am 20. September, dem Welttag des Kindes, kamen auf dem Ratzeburger ,,Platz der Kinderrechte“ gegenüber dem Rathaus zirka 120 Schüler der Ratzeburger Grundschulen auf Initiative des Kinderschutzbundes zusammen. Die Kinder hatten sich mit ihren Lehrkräften in der Vorwoche mit dem Thema ,,Kinderrechte – was braucht ein Kind um gut aufzuwachsen?“ befasst und dazu auch Bilder gezeichnet.
Gustaf Dreier, Vorsitzender des Kinderschutzbundes im Kreis, gab den Kindern Gelegenheit, ihre Bilder und ihre Gedanken zu den Kinderrechten zu präsentieren. Die Bilder werden nun zu einer Ausstellung zusammengestellt. Dann ging es um Kinderarmut. Für jedes der 4.300 armen Kinder im Kreis Herzogtum Lauenburg, also Kinder, deren Familien von Bürgergeld oder von Leistungen für AsylbewerberInnen leben müssen, steckten die Grundschulkinder eine blaue Fahne des Kinderschutzbundes in den Rasen des Platzes. Dreier erläuterte, dass Armut in diesem Fall unter anderem bedeuten kann, dass Eltern nicht einmal den in Ratzeburg geforderten Mindestbeitrag für den Offenen Ganztag der Grundschule bezahlen können. Ohne Unterstützung von großzügigen Paten des Kinderschutzbundes würden diese Kinder, die Hilfe am dringendsten benötigen, von der Hausaufgabenhilfe am Nachmittag ausgeschlossen sein.
In Mölln, Lübeck und anderen Städten dagegen werde der Zugang zum Offenen Ganztag für mittellose Familien kostenlos ermöglicht. Die anwesenden Vertreter der Politik, Helma Burazerovic ( Grüne ), Michael Jäger ( CDU ) und Klaus-Peter Roggon ( SPD ) sehen hier noch Handlungsbedarf. Die Veranstaltung endete mit dem Lied ,,wir sind Kinder“, dann durfte jedes Kind einen Apfel mit auf den Rückweg in die Schule nehmen.