Ratzeburg/Berlin (pm). Mit fast fünfzig Schülern war das Sportler-Team der Lauenburgischen Gelehrtenschule (LG) Ratzeburg in der vergangenen Woche in Berlin unterwegs. Sechs Mannschaften aus vier verschiedenen Disziplinen hatten sich für das Bundesfinale des Schulsportwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ qualifiziert – eine noch nie da gewesene Dimension! Und dann das Sahnehäubchen: Mit der WII-Mädchenmannschaft (Jahrgänge 2007-2009) der Ruderinnen holte ein LG-Team den einziges Bundessieg für Schleswig-Holstein und nach über zehn Jahren wieder eine Goldmedaille für das Ratzeburger Gymnasium.
Schon beim Empfang in der schleswig-holsteinischen Landesvertretung fiel die zahlenmäßige Dominanz der Inselstädter auf. Lautstark wurden die sechs aufgerufenen Mannschaften bejubelt und entsprechend beflügelt ging es in die Wettkämpfe. Die Fußballer zeigten Teamgeist und ließen sich auch durch Niederlagen nicht entmutigen. Letztlich mussten sie aber die starke Konkurrenz akzeptieren und konnten sich dennoch für die guten Spiele und die Tage in der Hauptstadt begeistern. Die Schwimmerinnen knüpften an ihre starken Leistungen aus dem Landesfinale an. Zahlreiche Bestleistungen und eine Steigerung im Punktergebnis entfachten Euphorie, es reichte aber nicht für einen Platz unter den Top Ten der deutschen Bundesländer. Die Judo-Mädchenmannschaft siegte gegen das Gymnasium Düsseldorf und die Sportschule Schwerin, unterlag aber auch zweimal knapp mit zwei zu drei. Dass sie mehrere Sportschulen und alle norddeutschen Länder hinter sich lassen konnten und auf einem tollen sechsten Rang landeten, war im Vorfeld nicht erwartet worden und spricht für ihren Kampfgeist. Die Jungen holten mit zwei 3:2-Siegen über Nordrhein-Westphalen und Sachsen-Anhalt einen zwölften Platz. Im Zusatzwettbewerb Mixed landeten die hiesigen Judoka nach einem beeindruckenden sechs zu null gegen Bayern auf Platz sieben.
Bei den Ruderern hoffte man – zumindest bei den älteren Jahrgängen – auf Edelmetall. Die jüngeren Mädchen brillierten durch einen dritten Platz im Doppelzweier-A-Finale, mussten nach den Rennen im Doppelvierer aber mit dem neunten Rang im Gesamtklassement zufrieden sein. Und dann die Dramatik um Gold bei den Älteren: Der Renn-Doppelvierer aus Ratzeburg legte mit einem souveränen Sieg vor, die später zweitplatzierte Mannschaft aus der Hansestadt Hamburg konterte mit dem Sieg im Achter. Der Gig-Doppelvierer musste entscheiden. Lagen die beiden Boote zunächst noch gleich auf, zeigten Emma Lange-Franzen, Elena Schweisthal, Emma Murach, Marie Hinzpeter und Steuermann Felix Scharf im zweiten Rennabschnitt ihre ganze Stärke und holten den Gesamtsieg in die Inselstadt. Der Erfolg unterstreicht die gute Zusammenarbeit von Schule, Verein und Internat in Ratzeburg, denn zwei Internatlerinnen und zwei RRC-Ruderinnen wurden auf den heimischen Seen von Internatstrainer Markus Last und in Berlin von Vereinstrainer Christian Wärmer und Sportlehrerin Larissa Schmidt gemeinsam zum Erfolg gesteuert.