Herzogtum Lauenburg (pm). Rotaviren sind eine der häufigsten Erreger für schwere Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern. Die Zahl der nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldeten Rotavirus-Infektionen ist im Kreis Herzogtum Lauenburg im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Das teilte heute die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 77 Fälle registriert, im Vorjahr waren es 58 Fälle. Im Jahr 2021 wurde nur ein Fall gemeldet. „Durch die Aufhebung der Corona-Maßnahmen treten Erkrankungen durch Infektionen mit Rotaviren wieder vermehrt auf. Der Trend zu steigenden Zahlen setzt sich scheinbar fort. Daher raten wir allen Eltern, unbedingt die empfohlenen Impfungen bei Säuglingen und Kleinkindern vorzunehmen und auf bestimmte Hygieneregeln zu achten“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.
Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern
Rotaviren verursachen Durchfälle, Erbrechen und Bauchschmerzen. Im Ver-gleich zu anderen Durchfall-Erkrankungen verläuft die durch Rotaviren verursachte Magen-Darm-Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern häufig schwer. Sie reagieren besonders empfindlich auf den Flüssigkeits- und Salzverlust. Daher ist es wichtig, genügend Flüssigkeit zuzuführen. Denn wenn der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen werden kann, kann der Zustand lebens-bedrohlich werden.
Impfung gegen Rotaviren empfohlen
Da es keine Medikamente gegen Rotaviren gibt, werden nur die Beschwerden gelindert. „Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Säuglinge eine
Schluckimpfung gegen Rotaviren, die von den gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten bezahlt wird“, so Wunsch. Je nachdem welcher Impfstoff verwendet wird, sind zwei oder drei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von vier Wochen notwendig.
Rotaviren leicht übertragbar
Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht übertragbar sind, können sich auch Erwachsene mit dem Virus infizieren. Die Übertragung erfolgt meistens über eine Schmierinfektion. Die Viren werden durch kleinste Stuhl-Reste an den Händen weitergegeben. Von der Hand gelangen die Erreger in den Mund und weiter in den Verdauungstrakt. Die Ansteckung erfolgt über verunreinigte Gegen-stände wie Handgriffe, Toiletten, Armaturen oder auch über Lebensmittel, auf denen Erreger haften.
Hygieneregeln sollten unbedingt beachtet werden
Neben Kleinkindern, die häufig die Hände oder Sachen in den Mund nehmen, sind aber auch Senioren und Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem gefährdet. „Umso wichtiger ist es, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schützen können“, so Wunsch. Dazu gehört es, sich die Hände immer wieder zwischendurch gründlich mit Seife zu waschen und ein wirksames Desinfektionsmittel zu verwenden. Das RKI empfiehlt Produkte in der Wirkkategorie „begrenzt viruzid PLUS“. Weitere Informationen dazu gibt es auch in jeder Apotheke.
Mehr Informationen zum Thema Rotaviren und die wichtigen Impfungen bei Säuglingen und Kleinkindern gibt es unter www.aok.de/nw in der Rubrik Leistungen & Services im Internet.