Herzogtum Lauenburg/Geesthacht (pm). Das Vergabeverfahren zur Besetzung des Notarzteinsatzfahrzeugs in Geesthacht und damit die notärztliche Versorgung für den Südkreis im Herzogtum Lauenburg ist abgeschlossen. Ab dem 1. Januar 2025 werden Notärzte der Asklepios Kliniken Hamburg das auch weiterhin in der Rettungswache am Johanniter-Krankenhaus stationierte Notarzteinsatzfahrzeug besetzen. Die Ausschreibung der Fahrzeugbesetzung war erforderlich geworden, nachdem der Kreis den Vertrag mit einer Bietergemeinschaft aus Johanniter-Krankenhaus Geesthacht und St. Adolf-Stift Reinbek nicht verlängert hat.
Landrat Christoph Mager zeigt sich über die offene Kritik verwundert:
„Hintergrund für diese bereits im November 2023 durch den Haupt- und Innenausschuss des Kreises getroffene Entscheidung waren – anders als gemutmaßt – nicht finanzielle Gründe, sondern vor allen Dingen die Qualität der Leistung, die seitens des Johanniter-Krankenhauses als Verhandlungsführerin der Bietergemeinschaft mit dem St. Adolf-Stift in Reinbek erbracht wurde. Gesprächstermine zur Verbesserung der Zusammenarbeit im Jahre 2023 sind seitens des Johanniter-Krankenhauses wiederholt abgesagt worden. Hintergrund dieser Gespräche sollte insbesondere die überwiegend nicht erfüllte Zahl von Mindestdiensten der Notärzte sein, die vertraglich vereinbart wurden. Zweck dieser Regelung ist eine möglichst kontinuierliche Tätigkeit von Ärzten bei Notfällen, um eine gute rettungsdienstliche Erfahrung – gerade bei selteneren Unfällen oder Krankheitsbildern – aufzubauen. Auch auf Hinweise, durch Verlagerung auf Notärzte des St. Adolf-Stifts reagieren zu können, ist das Johanniter-Krankenhaus nicht eingegangen. Mit der Vergabe an ein Krankenhaus, dass bereit ist, sich auf die qualitativen Vorgaben des Kreises und der Herzogtum Lauenburg Rettungsdienstgesellschaft (HLR) einzulassen, sichern wir der Bevölkerung im Südkreis eine gute notärztliche Versorgung. Natürlich ist eine regionale Vergabe des Auftrags grundsätzlich wünschenswert. Abgesehen von vergaberechtlichen Gesichtspunkten, die eine direkte Beauftragung eines bestimmten Krankenhauses ausschließen, ist letztlich eine zuverlässige Notfallbehandlung zu angemessenen Kosten das entscheidende Kriterium bei der Auftragsvergabe. Diese Kriterien erfüllt das Angebot der Asklepios Kliniken am besten.“
Die Asklepios Kliniken Hamburg Gesellschaft wird für die kommenden drei Jahre die notärztliche Versorgung im Südkreis sicherstellen. Bis Ende 2026 werden die Notarztstandorte in Mölln und Ratzeburg weiterhin von Notärzten aus dem UKSH besetzt, bevor dort ebenfalls eine Neuausschreibung der Dienste erfolgen muss.